Lokalsport Südpfalz Souverän zum zehnten Saisonsieg

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KANDEL. Keinen Stich hat der Tabellenletzte HSG Pforzheim am Samstagabend in Kandel bekommen. Die Gastgeberinnen gewannen das Spiel der Dritten Handball-Liga Süd mit 33:21 (15:9) und fahren mit 20:16 Punkten zum nächsten Spiel in Regensburg. Stark: Jasmin Scheid im Tor hielt bis zur 20. Minute zehn Würfe. Top-Torjägerin Christina Wilhelm versäumte, mehr als sechs Tore zu erzielen.

Scheid parierte auch Pforzheims ersten Siebenmeter und erzielte das 5:2, als die Gäste nach einer Zeitstrafe ihre Unterzahl im Angriff mit der sechsten Feldspielerin auszugleichen versuchten und das Tor noch verwaist war. Kreisspielerin Nadine Martin war da schon raus. „Ich bin erkältet, man muss es ja nicht übertreiben“, sagte sie zu ihrer Bankdrückerrolle, nachdem sie das 2:0, 3:1 und 4:1 erzielt und in der Abwehr ganze Arbeit geleistet hatte. Marijana Markovic ersetzte sie und schuftete für zwei. Neben ihr blockte Laura Baldauf Würfe. Im Angriff kam Baldauf von der für sie ungünstigen halb linken Rückraumposition zu fünf Treffern. In der 22. Minute fiel das 11:4, Markovic nahm den Abpraller nach Pfostentreffer von Wilhelm auf. Pforzheims linke Seite, noch mit Steffi Kurstak und Torjägerin Anika Henschel, bekam keinen Stich. Apropos Wilhelm: Sie vergab nach dem 4:1 einen Siebenmeter und durfte von der Linie erst wieder ran, nachdem Franziska Brecht (bei 18:12) auch nicht getroffen hatte. Bei 24:16 scheiterte Wilhelm nochmals. Mit ihren sechs Feldtoren kommt sie auf 185/88 Tore, keine ist in der Liga so erfolgreich wie sie. Rebecca Brecht verwandelte die letzten zwei Strafwürfe. Was noch zu sehen war: Nach Markovic kam Anna Heib ins Abwehrzentrum. Die Verteidigung ließ leicht nach. Es wurde besser, als Markovic an die Seite Heibs kam, die als Kreisspielerin überzeugte (fünf Tore, das 29:16 war ihr 30. in dieser Runde). Wilhelm spielte danach nur noch im Angriff. Susanne Kappes kam für Spielmacherin Rebecca Brecht, fügte sich klasse ein mit dem Zusammenspiel mit der ebenfalls hereingekommenen Linksaußen Katharina Geiger, die das 15:7 erzielte. Mit Kappes kam aber auch so etwas wie Leerlauf, ihr fehlt noch Spielpraxis. Auf Nachlässigkeiten waren die beiden Gegentreffer von Janna Wüst zum 15:9 vor der Pause zurückzuführen. Weh taten sie den Kandelerinnen nicht. Sie behielten die Kontrolle, obwohl sich weiterhin Fehlwürfe und Fehlpässe einschlichen und die Abwehr nicht mehr so aggressiv wie in den ersten 20 Minuten zupackte. Geiger erzielte noch vier Tore von außen (zusammen jetzt 31). Nach dem 21:14 durch Heib kam Rebecca Brecht zurück aufs Feld, in der 52. Minute fiel das 29:16. Unklar war, wie schwer sich die nach einem Foul gestürzte Luisa Dieckmann verletzt hat. Sie hatte Schmerzen im Rückenbereich und wurde auch nach dem Spiel noch hinter der Seitenlinie von Physiotherapeuten der Mannschaft behandelt. Ihr Trainer hatte sie hinausgetragen. Stimmen zum Spiel —Nils Brandt (Kandel): Der Auftritt hat mir gefallen. Pforzheim kann uns vor unangenehme Situationen stellen und hat sich die Zähne an uns ausgebissen. Unsere Abwehr steht gerade sehr gut. Ich bin zufrieden mit dem Spiel und mit dem Ergebnis. —Matthias Schickle (Pforzheim): Daheim haben wir Mut und spielen mit offenem Visier. Aber ohne Mut, Risiko, Tempo hat heute alles gefehlt für Handball in dieser Klasse. Der Rückraum hat sich mehr oder weniger verweigert. So spielten sie TSV Kandel: Scheid (Teipelke n. e.) - Baldauf (5), Rebecca Brecht (3/2), Wilhelm (6/1) – Franziska Brecht (2/1), Wagner – Martin (3); Markovic (1), Heib (5), Geiger (5), Kappes, Polsz (2) – Spielfilm: 4:2 (9.), 9:3 (20.), 15:9 (HZ), 20:13 (40.), 29:17 (52.), 31:21 (Ende) - Zeitstrafen: 2:5 – Siebenmeter: 7/4 – 2/1 - Beste Spielerinnen: Scheid, Markovic, Baldauf, Heib – Münst, Dieckmann – Zuschauer: 220 – Schiedsrichter: Jäckel/Staszak (Dillingen)

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