Lokalsport Südpfalz Stehenbleiben nicht erlaubt

Wie gespiegelt: Lena Garrecht, Mina Sommer, Emily und Leni Wagner vom Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern be
Wie gespiegelt: Lena Garrecht, Mina Sommer, Emily und Leni Wagner vom Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern beim Synchronturnen.

«BAD BERGZABERN.» Ganz schön was los in der Sporthalle des Schulzentrums Bad Bergzabern: 19 Mannschaften aus 16 Schulen kämpfen am Donnerstag im Regionalentscheid Gerätturnen WK IV des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ um den Einzug ins Landesfinale – und die Chance auf den ganz großen Wurf, den Start beim Bundesfinale in Berlin. Die Jungen des Ausrichters kommen weiter.

Mit dabei sind neben Jungs und Mädels des Alfred-Grosser-Gymnasiums unter anderem die Realschule plus und das Gymnasium Edenkoben, das Gymnasium Herxheim und die IGS Wörth. In der Altersklasse IV treten die Turner Jahrgang 2005 und jünger an. Morgens waren noch die Grundschüler dran, ab 14 Uhr sind nun die Fünft- bis Siebtklässler gefordert. Schon eine Stunde vorher dürfen sich die 95 Teilnehmer einturnen. In der Halle sind fünf Gerätebahnen aufgebaut – mit jeweils anderen Turngeräten und Übungen. Ein erster Unterschied zum Leistungsturnen: „Da wird nur auf einzelnen Geräten geturnt“, erklärt Florence Meyer. Sie betreut heute die Gruppe der Mädchen des Ausrichters, Nina Sommer, Leni Wagner, Emily Wagner, Lena Garrecht, Sophie Hupfer und Zoe Rams-perger. Bad Bergzabern gehört zu Riege 2 und muss sich auf Gerätebahn B beweisen. Zuerst geht es über den Schwebebalken: Sprung, Drehung, Standwaage und ein Abgang mit einer Radwende sind gefordert. Im Turnen spricht man von „P-Übungen“, Pflicht-Übungen, wie Meyer erklärt. Die Skala reicht von P1, leichteste Stufe, bis P9, schwierigste Stufe. „Hier wird P4 geturnt, die meisten turnen im Verein schon P6 oder P7“, sagt die Betreuerin. Alle in Meyers Team sind im TV Bad Bergzabern aktiv. Dort sind neben ihr auch Gabi Hüther und Marika Job-Reinig (Mädchen) sowie Herrmann Jäger und Beate Jakobi (Jungen) für das Training verantwortlich. Zusatzeinheiten in der Schule gibt es nicht. Etwa 90 Prozent der Kinder, die am Donnerstag in Bad Bergzabern sind, turnen auch im Verein, schätzt Meyer. „Wir haben hier eine sehr starke Konkurrenz, es sind viele gute Turner dabei“, sagt sie. Turner zu sein, ist beim Schulwettbewerb keine Voraussetzung, aber eben ein Vorteil. Nach dem Schwebebalken werden Handstand-Abrollen und Rolle rückwärts in den Stand geturnt. Zum Abschluss müssen die Mädchen ans Reck. Bis zu zwei Jungs sind in Mädchenteams erlaubt, umgekehrt genauso. „Deshalb kommt es auch vor, dass die Mädchen ,Jungs-Geräte’ wie das Reck turnen müssen und die Jungs auch mal auf den Balken müssen“, sagt Meyer. Die Punktrichter haben alles im Blick. „6,0 ist die Höchstnote. Danach gibt es Abzüge“, erklärt Speyers Lehrer Sven Laforce. Im Vorjahr holte er mit seiner Mannschaft Silber beim großen Finale in Berlin. Aus Erfahrung weiß er: Wer es heute unter die Besten schafft, hat auch gute Chancen, nach Berlin zu fahren. Der Landkreis SÜW und die Vorderpfalz scheinen starke Turner zu haben. Auch bei eher ungewöhnlichen Übungen wie Stangenklettern oder Standweitsprung müssen die sich heute beweisen. Die Zeit beim Klettern ist egal. Hauptsache man erreicht die Markierung. „Es müssen flüssige Bewegungen gezeigt werden. Stehen bleiben ist nicht erlaubt“, sagt Laforce. Zum Abschluss des Wettkampftages gibt es einen Staffellauf. Das hat mehr mit Leichtathletik zu tun. Turner müssen eben alles können. Die Ergebnisse WK IV, 1 Mädchen: 1. Hans-Purrmann-Gymnasium Speyer 7,00 Punkte, 2. Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium Ludwigshafen I 8,00, 3. Hannah-Arendt-Gymnasium Haßloch II 11,00, 5. IGS Wörth 25,00, 7. Gymnasium Bad Bergzabern 30,00, 9. Gymnasium Herxheim II 38,00, 11. Gymnasium Edenkoben 45,00, 15. Realschule plus Edenkoben 58,00, 18. Gymnasium Herxheim I 65,00 WK IV, 1 Jungen: 1. Gymnasium Bad Bergzabern 6,00, 2. Leininger Gymnasium Grünstadt 6,00, 3. Stefan-George-Gymnasium Bingen 13,00, 5. Otto-Hahn-Gymnasium Landau 21,00 Punkte WK IV, 2 Mädchen (Grundschulen): 1. Grundschule Schillerschule Haßloch I 4,00, 2. Böhämmer-Grundschule Bad Bergzabern 12,00, 3. Grundschule Schillerschule Haßloch II 13,00, 5. Grundschule Edenkoben 17,00 WK IV, 2 Jungen (Grundschulen): 1. Grundschule Sausenheim III 6,00, 2. Grundschule Edenkoben I 8,00, 3. Grundschule Edenkoben II 11,00.

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