Lokalsport Südpfalz Tennis: Profi Daniel Masur erreicht bei Porsche-Cup in Landau klar die zweite Runde

Daniel Masur (rechts) mit Daniel Brands im September 2016 beim Davis Cup in Berlin gegen Polen.
Daniel Masur (rechts) mit Daniel Brands im September 2016 beim Davis Cup in Berlin gegen Polen.

1500 Euro nimmt der Sieger des Porsche-Cups mit. Ein Kandidat fürs Finale am Sonntag ist Profi Daniel Masur, der 16. der deutschen Rangliste gewinnt sein Auftaktmatch in Landau klar. Turnierchef Günther Ziegler wird immer wieder von Spielern aufgesucht, die Fragen haben. Wie wird eigentlich das Tableau eines so attraktiven Turniers aufgestellt?

„Ist das die Prämie?“, fragt der Vater von Elias Peter und grinst. Zur Anmeldung kommen die Spieler bei Turnierleiter Günther Ziegler vorbei, der im Schatten Platz genommen hat. Der Porsche Taycan 4S vor der Anlage des TC Schwarz-Weiß Landau ist nicht zu übersehen. Angebotspreis: 125.900 Euro. „Hat er den Führerschein?“, fragt Ziegler amüsiert. „Noch nicht. Nächstes Jahr. So lange fahr’ ich.“

Zimmer mit Frühstück

Mit dem ersten Porsche-Tennis-Cup zieht SW Landau ein Turnier auf, dass es so noch nicht gegeben hat in der Stadt. „Es gibt zwei A4-Turniere im Umfeld, in Stuttgart und Würzburg, und die sind nicht so gut besetzt wie unseres“, verdeutlicht Ziegler. Vorne auf dem für Zuschauer günstigen Platz läuft das Einzel von Weltranglistenspieler Daniel Masur (Versmold) gegen Marvin Rehberg aus Oftersheim. Rehberg schlägt knallharte Aufschläge. Aber der erste Aufschlag gelingt ihm selten, nach Assen folgen Doppelfehler. Das fünfte Spiel ist hart umkämpft. Masur schafft wieder ein Break und führt 4:1. Das scheint eine klare Angelegenheit für den 25 Jahre alten Profi, 16. der deutschen Rangliste, zu werden. Er genießt wie die an zwei und drei gesetzten Spieler den Luxus, vom Parkhotel gesponsert zu werden. Jeder hat ein Zimmer mit Frühstück.

Tableau fast auf Knopfdruck

Warum spielt Peter, der in diesem Jahr für SW Landau in der Oberliga im Einsatz war, gegen den an fünf gesetzten David Eisenzapf, Ranglisten-79. vom Club an der Alster? Gegen den er mit 2:6, 4:6 verlieren wird. Ziegler geht darauf ein, wie das Tableau erstellt wird: Spieler melden sich mit ihrer Leistungsklasse an. Kurz vor dem Turnier wird die Zulassungsliste veröffentlicht. Auf ihr sind die Positionen in der deutschen Rangliste zu erkennen: Masur 16., Ivo Klec 34., Milan Welte 44., Kai Wehnelt 48. 28 Spieler des Porsche-Cups sind unter den Top 500. 32 werden zugelassen. Vier bekommen eine „Wildcard“, darunter Julien Motz von SW Landau (der sein Match mit 1:6, 4:6 verlieren wird). In der Zulassungsliste stehen auch mögliche Nachrücker. Weil ein Spieler absagt, kommt Tim Heger vom TC Weinheim ins Feld. Er gewinnt 6:4, 6:1. Im Tableau wird er mit der 9 markiert. Das geschieht automatisch. Lässt sich das PC-Programm nicht austricksen?

Student Richter fliegt gegen Brinkmann raus

Lennard Richter aus Köln meldet sich an. „Danke, dass ich später anfangen kann“, sagt er. Richter kommt aus dem Urlaub in Österreich, in München hat er seinen Bruder abgesetzt: „Wir sind auf jeden Fall genug Auto gefahren, das kann ich sagen.“ Er studiert Jura in Köln, das vierte Semester hat er geschafft. Zum zweiten Mal überhaupt wird er gegen Nils Brinkmann vom Lehrter TC spielen. Und was macht er, wenn er gleich rausfliegt? Nach Köln durchfahren. Am Sonntag hat Richter ein Oberliga-Spiel, es geht um den Aufstieg.

Brinkmann gewinnt 6:2, 6:2. Der Bruder der RHEINPFALZ-Open-Siegerin Lisa Rauch wird den Trainerstab bei SW Landau erweitern. „Ab dem 1. April 2021 wird die Tennisschule Linisports unser neuer Partner im Trainingsbereich“, heißt es auf der Homepage des Vereins. Thomas Rühle, fünf Jahre Sparringspartner von Steffi Graf, gehört dazu. „Wir brauchen das. Wir haben so viele neue Mitglieder“, sagt Ziegler – und wird von Leon Berg vom TV Bexbach verlangt: Berg braucht neue Bälle. „Der Ball ist platt. Wird der Aufschlag wiederholt, auch wenn ich erst nach dem Ballwechsel gemerkt habe, dass der platt ist?“ Berg wird 6:1, 6:3 gewinnen.

Masur am Samstag gegen Thorsten Bertsch

„Früher konnte man noch Änderungen vornehmen, bis wir die Auslosung hatten, die wir wollten“, erzählt Ziegler von alten Zeiten der Tableau-Erstellung. Heute werden die gesetzten Spieler in ein PC-Programm eingegeben und die anderen dazugelost.

Masur gewinnt sein Match mit 6:1, 6:1 und spielt am Samstag um 12.30 Uhr gegen Thorsten Bertsch (TC Iserlohn). Der Sieger tritt um 16.30 Uhr im Viertelfinale an. Zwei Matches fast hintereinander? „Ein gutes Fitnesstraining, wenn ich gewinne. Unter der Woche trainiere ich auch zweimal am Tag“, sagt Masur, der 2016 in einem sehr erfolgreichen Jahr in der Davis-Cup-Mannschaft debütierte.

Rehberg ließ keinen Rhythmus zu mit abwechselnd starken und schwächeren Schlägen. Es sei sein erstes Turnier nach einem Jahr, erklärte der unterlegene Ranglisten-463., der vorher halbprofessionell unterwegs war. „Daher kommt, dass ich so unfit bin.“ Er habe Lust aufs Turnier gehabt und sich gefreut, gegen Masur spielen zu können.

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