Lokalsport Südpfalz Trügerische Tabelle

Verteidiger Patrick Lindner (blau-weiß, beim Aufsteigerduell mit Knittelsheim) stand jede Minute für Freinmersheim auf dem Platz
Verteidiger Patrick Lindner (blau-weiß, beim Aufsteigerduell mit Knittelsheim) stand jede Minute für Freinmersheim auf dem Platz. Links Oussama Ferraouni, rechts Florian Theobald.

«KNITTELSHEIM/LUSTADT.» Mit Nachholspielen setzen die FSV Freimersheim und der FC Lustadt am 25. Februar die Runde in der Fußball-Bezirksliga fort.

Gerne hätte Edin Pita, der Trainer der FSV Freimersheim, ein paar Zähler mehr auf dem Konto als die 21 (neunter Platz) zur Winterpause. Er will nicht unzufrieden sein, wenngleich er die spielerische Stärke seiner Elf und das starke Umschaltspiel etwas vermisst hat. „Aber das liegt auch an den stärkeren Gegnern, gegen die wir nun nach dem Aufstieg spielen“, entschuldigt er. Neben Kapitän Patrick Lindner, der als einziger Freimersheimer immer die vollen 90 Spielminuten auf dem Platz stand, hebt Pita den eigentlich noch in der A-Jugend spielberechtigten Mounir Habbouchi heraus: „Ihn hatte wohl zu Saisonbeginn keiner auf dem Zettel, zuletzt hat er sogar einige Spiele von Beginn an gemacht.“ Insgesamt bringt es der defensive Mitelfeldspieler auf 571 Spielminuten, verteilt auf 13 Einsätze. Wieder zurück aus einer fußballerischen Pause ist Rechtsverteidiger Dominik Stubenrauch, Pita traut dem Winterzugang direkt den Sprung in die Stammformation zu. Vom Oberligisten TuS Mechtersheim kommt Mittelfeldspieler Johannes Becker. Sebastian Brauch (FSV Offenbach), Sven Mellein (FC Bellheim) und Dominic Bergdolt (SV Altdorf-Böbingen) hätten den „absolut gesunden Verein“ verlassen. Der Abstiegskampf soll auch weiter nicht das große Thema im Gäu werden. Beim FC Lustadt ist sich Trainer Dominik Glaser des trügerischen Eindrucks der Tabelle bewusst: „Die Tabellenposition entspricht zwar der Zielsetzung, aber der Abstand nach hinten ist nicht so, dass man völlig entspannt in die Rückrunde gehen kann“, sagt er zum siebten Platz mit 22 Punkten. Eine große Chance, viele Sorgen hinter sich zu lassen, verspielten die Lustadter am letzten Spieltag vor der Pause beim 0:2 in Queichhambach. Das Spiel war ein Spiegelbild der Saison. Die Chancenverwertung ist das große Thema beim FCL, gleich dahinter folgen die Verletzungssorgen. Claudius Kuntz wurde für dieses Spiel reaktiviert, weil sich Stammkeeper Daniel Humm einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Kuntz war früher Keeper beim FCL. Mit Florian Falk ist in der Winterpause ein weiterer Torwart zum FCL gekommen, er hilft in seinem Heimatort aus. Davor hütete er in Lingenfeld den Kasten. „Im Sturm hat es uns ganz schön gebeutelt, als Max Imo und Marcel Baumann verletzt ausfielen“, sagt Glaser. Für besonderen Trainingsfleiß erhält Julian Lischer ein Sonderlob vom Trainer, der künftig noch mehr auf den jungen Fußballer setzen möchte. Obwohl Aufsteiger TuS Knittelsheim zur Hälfte der Vorrunde einen kleinen Einbruch erlitt, fällt die Bilanz von Trainer Kevin Konz „sehr zufriedenstellend“ aus. Die Elf überwintert auf dem sechsten Platz. „Es wäre hier und da auch mehr drin gewesen, aber uns fehlt noch die Erfahrung gegen Spieler, die auch schon höherklassig gespielt haben, und so mussten wir auch Lehrgeld zahlen“, sagt Konz. Spielerisch habe seine Elf einen Schritt nach vorne gemacht, das neue System angenommen und in Freimersheim und Büchelberg (je 1:1) tolle Spiele abgeliefert. Weil teils bis zu sieben Stammspieler ausfielen, waren Spieler aus der zweiten Mannschaft oder der A-Jugend gefordert. „Diese 24 Punkte sind eine absolute Kollektivleistung“, sagt Konz. Nun gelte es, so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke zu erreichen. Nicht mehr mit dabei ist Marco Schehr, der nach Jockgrim zurückgekehrt ist. Neu hinzu kommt der in Rülzheim nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinausgekommene Vitor Meskhi, der bereits in der Knittelsheimer Jugend gespielt hat. Und im April rechnet Konz mit dem Comeback eines der Aufstiegshelden: Angreifer Lukas Bosch, der wegen einer Hüftfehlstellung, die eine Operation erforderte, in dieser Runde noch nicht zum Einsatz kam. Beim VTG Queichhambach hat sich Trainer Marco Bauer die Runde anders vorgestellt. Schönerer Fußball sollte gespielt werden, doch immer wieder brachten Abwehrschnitzer, oft nach Standardsituationen, den VTG auf die Verliererstraße. Echte Torgefahr ging meist nur von Philipp Nickel und Noah Held aus. Bauer sagt, man sei im Spiel nach vorn nicht griffig genug gewesen, dazu müsse man defensiv im neuen Jahr kompakter werden. Zu Hause habe seine Elf zu viele Punkte liegengelassen. Wichtig war der 2:0-Erfolg im letzten Spiel des Jahres 2017 gegen Lustadt, um – als Tabellen-14. – Anschluss zu halten. Im Vorfeld hatte Doppeltorschütze Held Klartext gesprochen. „Wenn es am Anfang nicht läuft, gerät man in einen Negativstrudel, das zehrt an den Nerven der jungen Mannschaft. Aber jetzt müssen wir Gas geben. Es gibt nur noch ein Ziel: den Klassenverbleib“, so Bauer, der mit Edonis Mustafa (vom ASV Gräfenhausen) Verstärkung mit Verbandsligaerfahrung beim FSV Offenbach für die Offensive bekommt. Luca Anders ist zu Steinweiler gewechselt.

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