Lokalsport Südpfalz Verrückt und historisch

KUHARDT (thc/rhp). 36:6 Punkte, Erster vor dem SKC FH Eppelheim (32:10), der im Schnitt 60 Holz mehr erzielte, noch ein Spiel: Der KSV Kuhardt ist Meister in der 2. DCU-Bundesliga Süd (wir informierten gestern). Das noch anstehende Heimspiel gegen die KSG Ebersweier-Gengenbach (Samstag, 14 Uhr) wird zur Abschiedsparty. Olympia Mörfelden, RW Sandhausen, BF Damm Aschaffenburg, SKK Alt-München, SG GH 78/GW Sandhausen, VKC Eppelheim und andere sind in der nächsten Saison Gegner.

Bei der zweiten Delegation des VKC Eppelheim traten die Kuhardter am vorletzten Saisonspieltag an. Auf den guten Plattenbahnen in der bekannten Classic-Arena gab es erneut Spitzenergebnisse zu sehen. Es entwickelte sich ein verrücktes und mitreißendes Spiel zwischen beiden Teams. Kuhardt lag nach dem Startdurchgang deutlich in Rückstand. Dominik Mendel (966), Mark Nickel (905) und Nicolai Bastian (942) traten an. Mendel und Bastian agierten konstant und konnten am Ende zufrieden sein. Nickel hatte Probleme. 978, 951 und 1045 Holz kegelten die Gegenspieler. Mit 161 Kegel im Rückstand wurde das Schlusstrio auf die Bahn geschickt. Hier schafften die Rheinberger eine phänomenale Aufholjagd. Philipp Braun (954) und Mario Schwinge (952) trugen ihren Teil zum Gelingen bei. Star des Spiels und Matchwinner war jedoch Markus Wingerter (1078), der auf den ersten 100 Wurf (579) ein Feuerwerk abbrannte und den Rückstand fast im Alleingang wettmachte. Kuhardt hatte mit 5797:5709 Holz gewonnen. Nach dem Sieg hieß es warten auf das Ergebnis aus Walldorf. Der Stolze Kranz gewann gegen den Tabellenzweiten FH Eppelheim – und Kuhardt konnte deshalb die Meisterschaft und den Aufstieg in die 1. Bundesliga feiern. Die Freude im KSV-Lager kannte kein Halten mehr. „Was heute passiert ist, war historisch. Für mich ein ganz besonderer Tag. Endlich mit meinem KSV in der ersten Bundesliga“, so Wingerter. Schwinge meinte: „Ich kann das noch nicht fassen. Das wird mir erst in den nächsten Tagen bewusst werden, was wir mit dem KSV erreicht haben.“ Nach der Meistersektdusche waren sich die Meister einig, dass sie im letzten Saisonspiel noch einmal alles geben möchten. „Mit einer starken Heimleistung eine klasse Saison beenden und mit der KSV-Familie in der Rheinberghalle feiern, ist unser Ziel“, so Bastian. Der 27-Jährige hat die weiteste Anreise. Er kommt aus Zweibrücken und ist in einer Hinsicht das jüngste Teammitglied. Er kam vor dieser Saison. Vor zwei Jahren kam Schwinge (28) von Haßloch, der Ludwigshafener ist in dieser Runde durchgestartet. Wingerter (31) wohnt in Hördt und führt die Schnittliste an. Auch Mendel (35, Bellheim) ist in Kuhardt groß geworden. Braun (20) ist der Jüngste. Er wohnt direkt neben der Rheinberghalle und bekleidet das Amt des Zweiten Vorsitzenden. Wingerter hat den Vereinsvorsitz übernommen. Patrick Jochem ist Sportwart. Der 37-jährige Kuhardter ist nach einem Bandscheibenvorfall gerade wieder eingestiegen, kegelte in der vierten Mannschaft mit 100 Wurf 452 Kegel. 1995, bei der Gründung des KSV (vorher wurde im TSV Kuhardt gekegelt), war Jochem jüngstes Mitglied in der ersten Mannschaft gewesen, zu der nun auch der Landauer Nickel (31), Pirmin Rinck (63), Peter Wingerter (54) und Waldemar Friedrich (68) gehören. In der nächsten Saison begegnen die Kuhardter dem VKC Eppelheim mit den Ex-Kuhardtern Tobias Lacher und Jürgen Cartharius, der in der 1. Bundesliga noch das Schlagerspiel in Mörfelden vor sich hat.

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