Lokalsport Südpfalz Wenn das Topniveau mal kurz auf der Strecke bleibt

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BELLHEIM/KANDEL (thc). 15:7, vier Minuten später 15:11 (29.) – und dann war es ein Spiel, das den gesundheitlich angeschlagenen OBZ-Trainer Jens Zwißler aufregte, weil es spannend wurde. Ende gut, alles gut. Mit 25:22 setzte sich die SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam in der Frauenhandball-Oberliga gegen die TSG Friesenheim durch und verteidigte am Samstagabend den zweiten Platz hinter dem TSV Kandel, der am 20. Spieltag mit einem eindrucksvollen Kantersieg aus Wittlich zurückkam.

46:21 (27:9) gewannen die Kandelerinnen. Aus einer sehr stark aufspielenden Abwehr und mit einem perfekten Gegenstoßspiel gingen sie mit 9:0 in Führung. Die Gastgeberinnen hatten keine spielerischen Mittel, um Lücken in der TSV-Abwehr herauszuspielen. Wogegen die Gäste im Positionsangriff durch sehenswerte Kombinationen fast immer trafen. Der Torhunger war nicht zu stillen: 3:17, 7:23, 15:40. Kandels Trainer Ralf Jochim war sehr zufrieden. Er setzte diesmal Daniela Müller und Jasmin Scheid im Tor ein. In Bellheim war Rudolf Heßler, Trainer der Gäste, zufrieden: „Wir haben gesehen, was möglich ist, wenn man Spieldisziplin an den Tag legt. Wir haben den Gegner geärgert, aber es ist kein Gegner, mit dem wir uns messen müssen.“ Heßler ist sich sicher, dass der vorletzte Tabellenplatz reicht, um auch in der nächsten Saison in der Oberliga zu spielen. Es sah so einfach aus für die Bellheimerinnen: Klasse das 9:6, eine Kombination, die Rechtsaußen Lena Urschel in der Mitte abschloss. Zwei Kontertore später steht es 11:6. Beim 15:7 ist nicht daran zu danken, dass es spannend werden könnte. Die Gastgeberinnen ziehen ihr Spiel auf, spielen schnell, laufen Konter, sind von allen Positionen gefährlich, Friesenheim kann nicht mithalten. Die vier Gegentore bis zum 15:11 sind kaum zu erklären. Mit „einmal Topniveau“ und einmal unteres Niveau versuchte Zwißler es zu beschreiben: „Auf einmal fallen die Bälle auf den Boden.“ Vielleicht habe die Mannschaft es nach der klaren Führung zu locker genommen. Eine kritische Phase hatte OBZ in der ersten Hälfte: Torfrau Antje Haag verletzte sich am Handgelenk. Es tat ihr weh, es wurde entschieden, das Gelenk zu binden. Julia Sefrin streifte sich für diese Minuten das Torhüter-trikot über, ehe Haag zurückkam. In der zweiten Hälfte verhinderte sie, dass die Gäste näher als auf drei Tore herankamen. Heßler brachte nach der Halbzeitpause Carolin Aulenbacher fürs Tor. Sie hielt einen Ball nach dem anderen, motivierte ihre Mitspielerinnen, die sich steigerten, die selbstbewusster wurden. Nach dem 17:14 wurde Zwißler arg laut, monierte Nachlässigkeiten. Haag hielt danach gegen Julia Hauser. Nach dem 18:14 hielt Haag einen Strafwurf, nach dem 20:17 noch einen, danach verhinderte sie ein Gegentor, das Mira Olk auf der Hand hatte. Noch war das Spiel nicht entschieden. OBZ-Spielmacherin Christin Becht-Zekl sah sich in der Pflicht, ihr Tor zu machen, und traf zum ersten Mal zum 21:17 (49.) und zum zweiten Mal zum 25:21. So spielten sie SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam: Haag - Hauck (3), Zekl (2), Völker (5) - Urschel (3), Reichling (3) - Seither (3); Freund (2), Sefrin (2/2), Winter (2), Weber, Prinz - Spielfilm: 6:5 (10.), 11:6 (16.), 15:7 (25.), 15:11 (Halbzeit), 17:12 (37.), 19:16 (43.), 23:20 (53.), 25:22 (Ende) - Zeitstrafen: 1:2 - Siebenmeter: 3/2 - 7/4 - Beste Spielerinnen: Haag, Völker, Seither - Aulenbacher, Storzum - Zuschauer: 130 - Schiedsrichter: Bertram/Deyer (Kirn)

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