Lokalsport Südpfalz Wer macht reinen Tisch?

Florian Hornig (in Weiß beim 1:1 gegen den FK Pirmasens II) spielt seit 2015 in Kandel und ist Leistungsträger. Ob er bleiben wi
Florian Hornig (in Weiß beim 1:1 gegen den FK Pirmasens II) spielt seit 2015 in Kandel und ist Leistungsträger. Ob er bleiben wird, ist ungewiss. Rechts Paolo Valentini.

«KANDEL.» Rüdiger Kühnast, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, sagt: „Wir werden uns in den nächsten Tagen ein genaues Bild machen über die Gesamtsituation. Das betrifft auch die Finanzen und vom alten Vorstand geschlossene Vereinbarungen und Verträge.“ Die Verantwortlichen arbeiten an tragbaren Lösungen für die Zukunft. Sportdirektor Michael Pahle trifft sich in dieser Woche mit Sandro Rösner, der für die neue Saison als Trainer vorgestellt wurde. Einzelgespräche mit den Spielern werden folgen. Am Donnerstag kommt die rund 25 Personen umfassende Vereinsführung zusammen. Jeder soll den gleichen Informationsstand haben, zudem muss ein Nachfolger für Mario Krüger und seinen Stellvertreter Thomas Apfel gefunden werden. Krüger stellte am Donnerstag sein Amt zur Verfügung, weil eine von ihm geforderte Aufwandsentschädigung abgelehnt wurde (wir berichteten). Apfel trat zum Jahresende zurück, ein Grund war die gekündigte Zusammenarbeit mit dem FFV Fortuna Göcklingen. Initiiert wurde die Trennung von Krüger, weil sich der FFV nicht vereinnahmen lassen wollte. Der Führungskreis hatte zugestimmt. Dies war eine der Entscheidungen, die Kritik und Unverständnis hervorgerufen haben. Wie das Nutzungsverbot der Kunstrasenplätze für andere Vereine. Spielertrainer Yasin Özcelik warf am 9. Januar erzürnt das Handtuch, weil er ab Sommer durch Rösner ersetzt werden sollte. Zudem lehnte Krüger die Gründung einer zweiten Mannschaft ab, womit er Unmut bei Eltern und Betreuern erregte. Eckpunkte der geplanten Kooperation mit Germania Winden sind noch nicht festgezurrt. Zu Beginn seiner knapp achtmonatigen Amtszeit hatte Krüger sehr ehrgeizige Ziele formuliert: Aufstieg der Frauen in die 2. Bundesliga, der Männer in die Regionalliga, Jugendleistungszentrum, Stadionneubau in Minderslachen. Alle Ziele haben sich rasch als unrealistisch oder nicht finanzierbar erwiesen. Bis zum heutigen Tag ist offenbar noch kein Cent von den angekündigten Sponsoren geflossen. Für den dünnen Kader ist Krüger nicht verantwortlich. Er sorgte für die Verpflichtung von Paul, Horn, Covasan und von Kietzell. Für die neue Saison steht bisher nur Sven Kollenda vom TSV Fortuna Billigheim-Ingenheim als Neuzugang fest. Die kritische Lage ist Krüger nicht alleine anzulasten. Die Lücke nach dem Ausscheiden von Fritz Kern vor zwei Jahren konnte nie geschlossen werden. Der bestens vernetzte Ex-Trainer brachte neben viel Herzblut auch ein hohes Gespür für Talente aus der Region mit. Im Januar 2017 traten mit den Vorständen Charly Geiger und Harry Dinies die Architekten der Verschmelzung des VfR Kandel mit Blau-Weiß Minderslachen zurück. Edgar Keppel brachte das Werk im Sinne des Duos zu Ende. Doch er, der seinen Lebensmittelpunkt nach Klingenmünster verlegt hat, hatte rechtzeitig angekündigt, nicht für das Präsidentenamt zur Verfügung zu stehen. Es waren sieben Monate Zeit, viele Namen wurden gehandelt. Doch letztlich war niemand aus den eigenen Reihen bereit. Krüger, der sich von der Viktoria Herxheim getrennt hatte, erschien beinahe wie ein Heiland. Die Mannschaft hatte am Sonntag gegen den FKP II (1:1) eine gute Reaktion. Innenverteidiger Yanik Wagner ist fest vom Klassenerhalt überzeugt. Er sagt: „Ich werde auch im Falle des Abstiegs dem Verein die Treue halten. Und ich glaube, dies gilt auch für die Mehrheit des Kaders.“

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