Lokalsport Südpfalz Widerstand gegen Pläne

«LANDAU.» Gegen Überlegungen, nach der eine Gelb-Rote Karte in Zukunft analog wie bei den Profis eine Sperre nach sich ziehen könnte, regt sich im Fußballkreis Südpfalz Widerstand. Bei der Rückrunden-Besprechung der C-Klasse West beim FV Queichheim forderten Vereinsvertreter, diesen Gedanken schnell wieder fallen zu lassen.

Bei den Amateuren ticken die Uhren noch anders. In vielen Mannschaften herrscht Personalmangel. Es sei nicht selten, dass Spieler der zweiten Mannschaft an einem Spieltag auch im Aufgebot der „Ersten“ stünden. Nach einer Ampelkarte stünde dieser Spieler an diesem Tag dafür nicht mehr zu Verfügung. Wenn schon an revolutionäre Veränderungen gedacht werde, sollte an die Einführung von Zeitstrafen wie im Jugendbereich gedacht werden. Ein Überzahlspiel könnte möglicherweise entscheidend sein. Auch der Kreisvorsitzende Karl Schlimmer (Klingenmünster) hält den Ansatz von Zeitstrafen nicht für abwegig. Damit könne man auf hartes Einsteigen, Wortgefechte und aggressives Verhalten reagieren. „Einen Spieler zehn Minuten zum Abkühlen zu schicken, kann eine sinnvolle Maßnahme sein“, so Schlimmer. Staffelleiter Uwe Appelshäuser (Rheinzabern) ging auf die Tabelle ein. Der TuS Wollmesheim steht mit 40 Punkten ganz oben, hat aber bereits zwei Spiele mehr absolviert als der SV Kapellen-Drusweiler und der SV Mörlheim, die je 37 Punkte haben. Diese drei Teams dürften die Aufstiegsplätze unter sich ausmachen. Die Fair-Play-Wertung führt der SV Landau West II an, gefolgt vom SV Völkersweiler II, der SG Mörzheim/Eschbach und dem SV Kapellen-Drusweiler. Am Ende rangieren der FSV Azzurri Landau (minus 50), der TSV Wilgartswiesen (-54) und der FV Queichheim II (-61). Bislang zückten die Referees viermal die Rote Karte und 22-mal die „Ampelkarte“. Sechs davon quittierte der SV Knöringen und fünf der FSV Azzurri Landau. Insgesamt gab es 304 Gelbe Karten. Die Torschützenliste führen Florian Uhrich (22) und Tobias Fromm (20) vom SV Kapellen-Drusweiler an, Yannick Müller vom SV Mörlheim folgt mit 17 Treffern. Schlimmer kündigte an, dass künftig Fälle von Spielabsagen direkt vom Staffelleiter und nicht mehr von der Bezirksspruchkammer bearbeitet werden, zumal vor Ort die Umstände der Absagen besser bekannt seien. Der stellvertretender Schiedsrichter-Obmann Leo Gospodarczyk bedauerte, dass sich immer wieder die gleichen Vereine über angeblich schlechte Schiedsrichterleistungen beklagten oder Schiedsrichter ablehnten. Vereine, die in der Fairness-Wertung ganz hinten stehen. Es sei vielfach „Mode“ geworden, dass Trainer und Spielleiter sofort auf den Schiedsrichter zugingen und ihren Unmut loswerden wollten. Die Vereine sollten dafür sorgen, dass die Referees unbedrängt ihre Kabine aufsuchen können. Der Schiedsrichter-Ausschuss werde sich in seiner nächsten Sitzung mit diesem Thema befassen, kündigte Gospodarczyk an.

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