Lokalsport Südpfalz „Wir sammeln Punkt für Punkt“

Der Mülheimer Arthur Glaubez schnappt sich Michael Pfalzer. Rechts Alexander Backes.
Der Mülheimer Arthur Glaubez schnappt sich Michael Pfalzer. Rechts Alexander Backes.

«OFFENBACH.» In einer Wiederholung des jüngsten Heimauftritts gegen Bitburg erzielte Handball-Oberligist TV Offenbach gestern Abend eine Punkteteilung. Diesmal gegen den besser platzierten TV 05 Mülheim. 23:23 (12:11) stand es am Ende einer Partie, die beide Mannschaften für sich hätten entscheiden können.

Den besseren Start erwischten die Offenbacher. Trainer Christoph Morio überraschte mit Maximilian Daum als Rechtsaußen. „Ich wollte im Rückraum mit Marvin Seyfried beginnen und wir haben das auch die ganze Woche über so trainiert. Auch auf die Manndeckung gegen Philipp Mohra waren wir vorbereitet“, erklärte der Coach. Die Abwehr der Offenbacher stand zu Beginn sicher, kam zu Ballgewinnen. Und vorne setzte sich Seyfried mit Einzelleistungen zweimal stark durch, dazu traf Mohra trotz Manndeckung zweimal sehenswert aus dem Rückraum zum 5:3 und 6:3. Ein Strafwurf von Felix Kunz führte gar zum 7:3 nach gut 16 Minuten. Nun stabilisierten sich die Gäste in ihren Offensivbemühungen. Wo zuvor Max Zerwas oft mit unvorbereiteten Würfen am TVO-Block gescheitert war, führte nun Lukas Helf besser Regie. Zudem verlor der TVO im Offensivspiel Struktur und Konsequenz, verlor Bälle im Gegenzugspiel und durch zwei Offensivfouls von Michael Pfalzer, der es zu oft nach dem Prinzip „mit dem Kopf durch die Wand“ lösen wollte. Nach dem 9:5 (21., Philipp Mohra nach Gegenstoß) holten die Gäste schnell auf, glichen zum 9:9 aus und gingen dann mit nur einem Tor Rückstand in die Kabine. „Wir haben den Gegner durch unsere Fehler auch in der zweiten Hälfte selbst wieder aufgebaut – und dann verliert man in der Regel so ein Spiel auch in dieser Liga“, stellte Morio fest. Ab der 40. Minute tat sich der TVO in der Offensive immer schwerer. Mal wurde ein Ball im Tiefschlaf völlig unbedrängt hergeschenkt, mal versagten den Schützen im Abschluss die Nerven, und auch das Überzahlspiel konnte – mal wieder – nicht genutzt werden. Anstatt den Ball auf den völlig freien Tino Gläßgen zu spielen, vertändelte Pfalzer das Leder (43.). In der nächsten Situation hielt es Gläßgen nicht außen – und er stand dem wieder auf der Halbposition spielenden und einschussbereiten Daum im Weg. Das Überzahlspiel des TVO ist noch immer nicht oberligatauglich. In dieser etwa zehnminütigen Phase völliger Desorientierung, in der auch Felix Kunz zwei Konter total unbedrängt gegen den gut haltenden Mülheimer Keeper Tobias Zelter vergab und die Schiedsrichter den TVO mit einigen Entscheidungen reizten, zog der Gast auf 21:18 (54.) davon und sah schon wie der Sieger aus. Doch wie schon vor zwei Wochen ging ein Ruck durch die TVO-Mannschaft, die sich hinten die Bälle erkämpfte. Graap traf vom Kreis, Sebastian Mohra verwertete zwei Gegenstöße sicher, Pfalzer stellte mit einem verdeckten Hüftwurf die 22:21-Führung der Hausherren her. Mülheim antwortete nochmals mit zwei Treffern, Daum glich in der Schlussminute nochmals aus. In den verbleibenden 40 Sekunden schaffte es der TVO mit einer Pfaffmann-Parade (Mülheim blieb in Ballbesitz) und viel Geschick, die Uhr herunterlaufen zu lassen. Zerwas warf den letzten direkten Freiwurf über das Tor. „Wir sammeln Punkt für Punkt und müssen heute mit diesem einen Zähler zufrieden sein“, sagte Morio, dessen Team mit 13:21 Punkten auf Tabellenrang zwölf liegt. Auf der Gegenseite sah es Mülheims Coach Hilmar Bjarnson ähnlich: „Wenn man die letzten fünf Minuten sieht, war es ein verlorener Punkt. Am Anfang waren wir im Angriff nervös, sind dann aber ab der 50. Minute gut im Spiel und führen. Dann werfen wir zwei Bälle weg und müssen am Ende noch über den Punkt froh sein.“ So spielten sie TV Offenbach: Pfaffmann (Eigenmann, n.e.) - Seyfried (2), Pfalzer (4), Philipp Mohra (4) - Daum (2/1), Kunz (7/4) - Graap (2); Sebastian Mohra (2), Gläßgen, Greichgauer, Albert, Metz, Stark (n.e.) - Spielfilm: 4:3 (8.), 7:3 (17.), 9:5 (21.), 9:9 (26.), 12:11 (Halbzeit), 15:13 (35.), 17:15 (38.), 18:18 (44.), 18:21 (53.), 22:21 (57.), 23:23 (Ende) - Siebenmeter: 6/5:2/2 - Zeitstrafen: 3:3 - Beste Spieler: Pfaffmann, Graap - Zelter, Helf - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Bertram/Deyer (Mainz)

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