Lokalsport Südpfalz Wo Lisa Kiefer von ihrem „Neuen“ schwärmt

Mit NSU TT am Start: Holger Helck aus Freckenfeld.
Mit NSU TT am Start: Holger Helck aus Freckenfeld.

«LANDAU.» 139 Motorsportbegeisterte nahmen am Samstag und Sonntag die Herausforderung des schnellen und sicheren Fahrens zwischen den rot-weißen Pylonen auf dem neuen Messegelände in Landau an.

Stolz rollt Lisa Kiefer aus Landau vor an den Start. Platz genommen hat sie in ihrer neuen Errungenschaft: „Diesen Peugeot 106 Rallye hab’ ich diese Woche erst erhalten und es ist meine erste Fahrt“, erzählt die 25-jährige Referendarin im Schulwesen. Im Jahr 2011 kam sie über den Slalom-Youngster-Cup zum Motorsport. Schon ein Jahr später saß sie als Beifahrerin im Suzuki Swift Sport des Saarländers Stefan Petto. Es folgten etliche Einsätze in ganz Deutschland mit einem Klassensieg bei der Sachsen-Rallye. Letztes Jahr kam sie zurück auf die Strecke zwischen den rot-weißen Pylonen. Da fuhr sie einen serienmäßigen Peugeot 106. Sie schwärmt gleich wieder von ihrem „Neuen“. Das Fahrzeug mit seinem 1294-Kubikzentimeter-Hubraum-Motor ist komplett für die internationale Rennserie umgebaut und wurde bislang bei Bergrennen eingesetzt. „Ein Bekannter aus dem Donnersbergkreis hat mir dieses Fahrzeug vermittelt“, erzählt Kiefer. „Es ist ein komplett neues Gefühl und ich habe mit diesem Fahrzeug eine gute Entscheidung getroffen“, sagt die junge Dame. „Die Hinterachse ist etwas unruhig, aber das kann auch an der welligen Linie liegen.“ Heute wird es der vierte Platz in der Klasse der verbesserten Fahrzeuge bis 1400 Kubikzentimeter Hubraum. Kiefers Ziel ist es, Läufe zur Deutschen Meisterschaft im Automobil-Slalom zu bestreiten und bei Bergrennen an den Start gehen. Vielleicht ist sie in naher Zukunft auch mal als Rallyepilotin zu erleben. All dies hat Holger Helck aus Freckenfeld im Slalomsport hinter sich. Der selbstständige Kfz-Meister bringt seinen NSU TT an den Start. Der kleine Motor mit 1167 Kubikzentimeter Hubraum leistet 90 Pferdestärken, und die müssen beherrscht werden. „Im zweiten Lauf war ich zu überhastet und habe daher Zeit verloren“, geht der 65-jährige Fahrer mit sich selbst ins Gericht. Mit seinem dritten Platz vor Lisa Kiefer ist er zufrieden. Seinen Renault Alpine A 310 mit dem Sechs-Zylinder-Motor hat er an diesem Wochenende seinem Sohn Fabian überlassen. Mit diesem fast reinen Rennfahrzeug war Holger Helck im Jahr 1980 Deutscher Slalom-Meister beim NAVC. Danach hatte er das Fahrzeug verkauft und viele Jahre später wieder entdeckt. Die Augen der Fahrer und Zuschauer werden größer, wenn Max Pokrandt aus Landau an den Start rollt. Der 23-jährige Chemielaborant lenkt einen Sachsenring-Trabant. „Der erste Lauf lief bombastisch, doch den zweiten Durchgang habe ich total versemmelt“, resümiert er nach der Zieleinfahrt. Da ist ihm schon klar, dass es auch diesmal nicht zu einem Klassensieg reichen wird. „Ich habe im zweiten Lauf eingelenkt, aber der Trabant fuhr geradeaus und schoss zwei Pylone ab. Mit dem Zeitzuschlag von sechs Sekunden war es dann mit einer guten Platzierung vorbei“, sagt Pokrandt. Seit dem vergangenen Jahr fährt er mit diesem Auto Slalom. Den Motor mit 1049 Kubikzentimetern hat er aufgerüstet. Bei seinem Fahrzeug handelt es sich um einen Re-Import aus Ungarn. Slalomleiter Udo Wagner zeigte sich am Ende der Marathonveranstaltung erleichtert und zufrieden mit dem Ablauf. „Endlich mal eine Strecke, auf der man so richtig schnell fahren kann und keine Ecken aufgestellt sind“, lobten Fahrer. Die Entscheidungen in den verschiedenen Meisterschaften und Pokalwertungen gehen in die Endphase.

Lisa Kiefer mit Peugeot 106 Rallye.
Lisa Kiefer mit Peugeot 106 Rallye.
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