Landau Über Toleranz und Respekt

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Christen in Deutschland müssen die Glaubens- und Gewissensfreiheit einfordern und dafür sorgen, dass kein Keil zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen getrieben wird. Diese aktuelle politische Forderung wird Kirchenpräsident Christian Schad heute in Landau erheben. Er predigt um 19 Uhr beim zentralen Reformationsgottesdienst für die Protestantische Kirche der Pfalz in der Landauer Stiftskirche.

Ausgehend vom Lied „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort“, mit dem sich Luther gegen die „Erzfeinde Christi“ wandte, bekräftigt Schad, dass auch die freie Religionsausübung von Muslimen in Deutschland zu bejahen ist. Wie berichtet, gibt es beispielsweise erhebliche Vorbehalte gegen den Neubau einer Moschee in Germersheim. Das Lutherlied sei vor dem Hintergrund des Jahres 1543 zu lesen, als die Türken zum zweiten Mal vor Wien standen und der Papst die Reformation vehement bekämpfte. Der Kirchenpräsident wird darauf verweisen, dass die Verfolgung von Christen weltweit zugenommen hat, dass die Religionsausübung von Muslimen aber nicht davon abhängig gemacht werden dürfe, ob islamisch dominierte Länder den dort lebenden Christen ähnliche Freiheiten einräumen. Schad bezeichnet die Religionsfreiheit als „universales Menschenrecht“: Es bedürfe einer Kultur „wechselseitiger Achtung und Anerkennung, die sicherstellt, dass Unterschiede der Überzeugungen nicht mit Gewalt oder Unterdrückung, sondern in einer Atmosphäre der Toleranz und des Respekts ausgetragen werden“. Und schließlich wird Schad auch darauf eingehen, dass Luther die Kirche nicht spalten, sondern erneuern wollte. Ökumenische Fortschritte seien möglich bei Rückbesinnung auf die Bibel und auf Jesus Christus. Im Reformationsgottesdienst wird auch die neue revidierte Lutherbibel vorgestellt. Zeitgleich zum Gottesdienst in Landau wird es zwei weitere in der Otterberger Abteikirche (mit Oberkirchenrat Michael Gärtner) und in der Homburger Stadtkirche (mit Oberkirchenrätin Marianne Wagner) geben. |rhp/boe

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