Landau 750 Jahre Landau: Tausende Menschen sehen den Festumzug

Vor allem am Anfang der Zugstrecke stehen die Zuschauer dicht gedrängt.
Vor allem am Anfang der Zugstrecke stehen die Zuschauer dicht gedrängt.

Am Sonntag ist das Landauer Stadtfest mit einem Umzug mit mehr als 30 Nummern weitergegangen. Szenenapplaus gibt es für eine Gruppe, die etwas Wasser in den Festwein schüttet.

Das laute Nageln eines alten Lanz-Bulldogs bestimmt um kurz vor 14 Uhr die Szenerie am alten Messplatz. Das eigene Wort ist hier, an der Ecke Fortstraße/Nordring, kaum mehr zu verstehen. Muss es aber auch nicht, denn am Sonntagmittag geht es in erster Linie ums Sehen, nicht ums Hören. Auf dem Programm steht der große Festumzug zum Landauer Stadtgeburtstag. Entlang des Nordrings stehen beidseitig unzählige Menschen in mehreren Reihen und warten darauf, dass sich der Lindwurm in Bewegung setzt. Am Ende sind es mehrere Tausend Menschen, die die Strecke des bunten Lindwurms säumen.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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Viele Besucher haben ihre Handys gezückt, um Bilder zu machen oder Videos zu drehen. „Es geht gleich los“, sagt eine junge Mutter liebevoll zu ihrer Tochter. Die Kleine kann es kaum mehr erwarten und hat sich bereits den besten Platz ausgesucht: Sie sitzt bei ihrem Vater auf den Schultern, damit sie auch ja nichts verpasst.

Dann ist es so weit. „Drei, zwei, eins, null!“, ruft der Mann am Steuer des auf Hochglanz polierten alten Feuerwehrleiterwagens. Er tut das so laut, dass er sogar das ohrenbetäubende Knattern des Motors übertönen kann, der den Oldtimer des Förderkreises der Feuerwehr Landau antreibt. Sein Beifahrer schafft das auch. Allerdings nur mit einer Glocke. Die schlägt er kräftig, dann rollt der Zug los. Unter dem Applaus der Massen biegen die Wagen und Fußgruppen auf den Nordring ein. Trachtengruppen sind dabei, Oldtimer, Prinzessinnen, Flugsportler vom Ebenberg, Winzer, Kita, Kirchengemeinde, Karnevalisten, die Sparkasse, Nachbarorte und Vereine.

Lücken verlangen den Zuschauern Geduld ab

Es gibt auf der Strecke Stellen, an denen ganz viele Menschen links und rechts der Fahrbahn stehen und nur darauf warten, die Wagen und Fußtruppen zu sehen. Abgesehen vom Rathausplatz war unter anderem der Bereich um den Obertorplatz beliebt. Immer wieder geraten Teile des Zugs ins Stocken. Es entstehen schon gleich am Anfang die ersten Lücken. Die Besucher rätseln, woher die kommen. Das Problem liegt offenbar schon ganz am Anfang: Viele Teilnehmer präsentieren sich vor der Ehrentribüne, und das kostet Zeit und reißt Lücken, die den Zuschauern am Ende der Strecke viel Geduld abverlangen.

Dann spielen die musikalischen Truppen wie etwa der Fanfarenzug Die Trifelsherolde Annweiler oder die fetzigen Pfälzer Gugge-Glucke aus Rülzheim gegen den Leerlauf an. Der eine oder andere kann dabei nicht ruhig stehen bleiben und wippt zum Takt. Für gute Stimmung sorgen alle Teilnehmer des Umzugs, welche vereinzelt auch etwas an die Besucher verteilen, etwa Karotten, Blümchen oder Gummibärchen. Sonderapplaus gibt es für eine Gruppe ukrainischer Geflüchteter – eine Mahnung, dass die nächsten 750 Jahre in Frieden und Freiheit nicht garantiert sind.

Anderswo, etwa am Weißquartierplatz, ist die Anzahl der Besucher eher überschaubar. Ebenso am Stiftsplatz. Dort ziehen zwei ältere Gäste ein ernüchterndes Fazit vom Jubiläumsfest. Sie hätten sich mehr davon erhofft als eine Bühne und kulinarische Angebote auf dem Rathausplatz. „Beim Landauer Sommer ist mehr los“, hält die Dame fest.

Hochzufrieden war dagegen die Polizei am Sonntagabend: Es habe überhaupt keine Zwischenfälle gegeben, und das bei etlichen Tausend – möglicherweise waren es sogar 10.000 – Zuschauern, die Landau an diesem Abschlusssonntag besucht haben.

Die Bilder zum Fest

Impressionen vom großen Festumzug finden Sie in unserer Bildergalerie.

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