Landau Alt-OB Schlimmer wird 70

Für hans-Dieter Schlimmer ist Sport so selbstverständlich wie Zähneputzen.
Für hans-Dieter Schlimmer ist Sport so selbstverständlich wie Zähneputzen.

Der ehemalige Landauer Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer wird am Dienstag, 20. August, 70 Jahre alt. Wer spontan gratulieren will, muss Glück haben. Schlimmer hat noch einen Werkstatttermin. Gefeiert wird später, mit Freunden.

Der leidenschaftliche Nordland-Fahrer Schlimmer ist gerade von einem längeren Wohnmobil-Urlaub in Nordspanien zurückgekehrt. Wer ihm auf Instagram folgt, hat es mitbekommen. Da waren gelegentlich Impressionen von unterwegs zu sehen, die sich sehr von Postkartenmotiven unterscheiden. Mit 16 hatte er sich seine erste Praktika bei Neckermann in Landau gekauft. Intensiv wiederaufgenommen hat er das Hobby aber erst im Ruhestand, als er wieder über seine Zeit verfügen konnte. Er arbeitet viel in Schwarz-Weiß, mit starken Kontrasten und in einem sehr grafischen Stil. Gut zu sehen ist dies am Motiv eines Baukrans an der Aldi-Baustelle in der Annweilerstraße. „Ich mag das Minimalistische“, sagt Schlimmer – was in einer üppigen Landschaft wie der Pfalz nur selten umzusetzen sei.

Dass eine unabhängige Jury drei Fotomotive von ihm für die Mitgliederausstellung des Kunstvereins ausgewählt hat, freut ihn. Vielleicht werde er sich auch an der Kunstnacht beteiligen, die das Haus am Westbahnhof in Kürze ausrichtet. Noch nicht abgeschlossen ist Schlimmers Reihe der Landauer Ansichten, die vielleicht auch eines Tages zur Ausstellung werde.

Auch Wacken ist Kultur

Feingeist Schlimmer übernimmt gerne Ausstellungseröffnungen und Einführungen ins ernsthafte Theaterprogramm der Stadt. Doch seine Interessen sind weit gespannt: Auch der nächste Besuch beim Hardrock-Festival in Wacken ist längst geplant – zusammen mit dem früheren Beigeordneten Rudi Klemm.

Eines hat der Alt-OB aus seiner Amtszeit beibehalten: das frühe Aufstehen. So kann man ihn um 7 Uhr morgens im Fitnessstudio treffen, beim Mountainbiken oder Laufen an der Queich. Sport ist für ihn eine Selbstverständlichkeit wie für andere das Zähneputzen. „Man wird nicht jünger“, sagt er. Aber er schätzt auch einfach die Begegnungen mit anderen, denn die täglichen Kontakte hätten mit dem Ruhestand natürlich nachgelassen.

Schlimmer liest viel, am liebsten zwei Bücher parallel, ein „ernstes“ und ein unterhaltsames, auch wenn er wenig von der Unterteilung in solche Sparten hält. Seinen Nachschub findet er in der Buchhandlung Trotzkopp, aber auch in den Feuilletons mehrerer Zeitungen. Gerade sind es „Die Nacht der Erinnerungen“ des für den Urlaub ausgewählten spanischen Autors Antonio Munoz Molina, in dem es um den spanischen Bürgerkrieg geht, und ein Krimi von Jo Nesbo aus der Reihe um den alkoholabhängigen Ermittler Harry Hole. Die jüngste Fortsetzung ist für Ende Oktober angekündigt.

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