Landau An Pollern scheiden sich die Geister

Zwei versenkbare Poller sollen in der Otto-Kießling-Straße im Wohnpark Am Ebenberg garantieren, dass niemand die Strecke durch das ehemalige Gartenschaugelände als Schleichweg missbraucht. Mit Mehrheit stimmte der Landauer Stadtrat dem 35.000 Euro teuren Vorschlag zu. Acht Ratsmitglieder lehnten aus Kostengründen ab, zwei enthielten sich.

Das Vorhaben (wir berichteten am 5. September) löste allerdings eine kontroverse Diskussion im Ratssaal aus, die von dem Queichheimer Ortsvorsteher Jürgen Doll (CDU) mit dem Hinweis eröffnet wurde, der Vorgang sei „schon bemerkenswert“. Für die Queichheimer Kraftgasse nämlich hatte die Stadtspitze ein solches Modell als zu kostspielig abgelehnt. „Wir wurden immer wieder vertröstet“, sagte Doll, „bekommen rote Steine statt Poller.“ Wenn es nun heiße, im Wohnpark werde die Ausschilderung der Durchfahrtsverbote nicht ausreichen, dann frage er, ob hier vielleicht mit zweierlei Maß gemessen werde. Die CDU sei nicht gegen die Poller. „Wir haben in Queichheim intensiv über unterschiedliche Lösungen auf unterschiedlichen Ebenen diskutiert“, gab Bürgermeister Maximilian Ingenthron (SPD) zur Antwort. Eine einfach Schranke als kostengünstige Lösung sei zunächst mal als Ergebnis dabei heraus gekommen. Die SPD sieht in diesem Pilotprojekt – es sind die ersten versenkbaren Poller in Landau – Chancen, wie Peter Leiner festhielt. Die FWG kann nach Worten von Michael Dürphold die Argumente zur Verkehrsberuhigung zwar nachvollziehen, ihr ist aber angesichts der angespannten Haushaltslage diese freiwillige Ausgabe zu hoch. Außerdem gebe es noch andere Straßen in der Stadt, die dasselbe Problem hätten. Die Otto-Kießling-Straße gebe es noch nicht lange, die Verwaltung solle erst einmal abwarten, wie groß die Probleme tatsächlich seien. Dem schloss sich für die Fraktion Pfeffer&Salz auch Jakob Wagner an: „Wir halten das für eine prestigeträchtige verkehrsberuhigte Zone.“ Wenn Schilder nicht wirkten und deshalb hohe Investitionen erforderten, dann sei das traurig und die Kapitulation des Rechtsstaats. Auch die FDP befürchtet Begehrlichkeiten an anderen Stellen. „Das ist alles durchdacht und durchaus Standard in Deutschland und Frankreich“, sagte Ingenthron, der erneut darauf hinwies, dass Müll- und Rettungsfahrzeuge mittels eines Codes leicht aufs Gelände kämen. Der Wohnpark sei als autoarmes Quartier angelegt worden. Die Verwaltung könne nicht warten. Die Zeit dränge, denn die Poller sollen bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember stehen. Die Kosten seien zwar nicht wegzudiskutieren, dennoch sind für Udo Lichtenthäler (Grüne) die Poller eine charmante Lösung. Die Investition sei ein „Einstieg in Lösungen, die auch woanders sinnvoll wären“. |sas

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