Landau Anlieger verärgert: Straße wird gravierend anders als versprochen

Christian Bösherz sieht einen hohen Parkdruck in der Paul-von-Denis-Straße - jetzt schon, obwohl noch nichta lle Grundstücke beb
Christian Bösherz sieht einen hohen Parkdruck in der Paul-von-Denis-Straße - jetzt schon, obwohl noch nichta lle Grundstücke bebaut sind.

Von 100 Parkplätzen am Straßenrand auf knapp über 30: Der Ausbau der Paul-von-Denis-Straße, der Landauer Gesundheitsmeile, wird nicht nur von der Opposition im Stadtrat scharf kritisiert. Auch Anlieger fühlen sich verschaukelt.

Christian Bösherz ist Bauherr und selbst Anlieger an der Paul-von-Denis-Straße in Landau – und sehr skeptisch, was den ab Sommer geplanten Ausbau der Straße angeht. Er bezweifelt, dass die vom Bauamt geplanten 32 Parkplätze am Straßenrand ausreichen werden. Das sei zudem eine wesentliche Änderung der früheren Geschäftsgrundlage. Denn beim Verkauf der Grundstücke an die Investoren hatte die Stadt noch ganz andere Pläne vorgelegt. „Wir arbeiten gut zusammen, darauf muss man sich doch verlassen können“, findet er.

Christian Bösherz ist mit seiner gleichnamigen Immobilien GmbH an der Ostseite der Gesundheitsmeile ansässig, in einem Neubau, den er für das eigene Büro und die IG Metall errichtet hat. Im Erdgeschoss ist ein Händler für Lastenräder eingezogen. Er ist der eigenen Verpflichtung zur Schaffung von Stellplätzen nach der Landesbauordnung – es sind 19 – nachgekommen, indem er das Gebäude teilweise auf Stelzen gestellt hat, um das Erdgeschoss als Parkplatz nutzen zu können. Er sei leider daran gescheitert, weitere Parkplätze hinter seinem Gebäude anzuordnen. Dort gibt es noch einen tiefer liegenden Geländestreifen, der der Bahn gehört, und auf dem er nicht ungern weitere Stellplätze auf einer Stahlkonstruktion angeordnet hätte.

Bei der Grundstücksvergabe hatte die Stadt den Käufern eine ganz klassische Ausbauplanung für die Straße vorgelegt: mit vielen Bäumen in regelmäßigen Abständen und dazwischen jeder Menge Längsparkplätzen auf beiden Seiten der Fahrbahn – und mit dem Vermerk: „Längsparken anstelle von Radfahrstreifen“. „Bei manchen Käufern war das Bestandteil des Kaufvertrages“, weiß Bösherz. Auch er selbst sei wiederholt darauf angesprochen worden, und er habe wiederholt bei der Stadt nachgefragt, wann es denn so weit sein werde. Jetzt soll es aus heiterem Himmel ganz anders kommen. Doch darüber habe die Verwaltung im Dezember nur informiert. Auf Kritk und Änderungswünsche eingelassen habe sie sich nicht.

Auf die einst versprochen rund 100 Stellplätze würde der Bauträger die Stadt gar nicht festnageln wollen. „Da kann immer mal noch ein Baum, eine Einfahrt oder ein Behindertenparkplatz dazukommen“, doch nun auf nur noch 37 Stellplätze zurückzugehen – „und davon sechs in der Cornichonstraße“ – sei dann doch eine gravierende Änderung. Bösherz teilt also die Kritik, die inesbesondere Bernd Löffel für die CDU-Fraktion im Stadtrat formuliert hat.

Bösherz bittet auf den Balkon seines Besprechungszimmers. Von dort schweift der Blick weit über Landau bis zur Haardt – und wenn man nach unten blickt, über zugeparkte Straßenränder. Für Bösherz ist dies der kaum zu bestreitende Beleg für einen großen Parkplatzbedarf, der sich allein schon aus dem Ärztehaus Medivicus und der Polizeidirektion ergebe. künftig komme noch der Fitter campus mit seinem Gastronomiebetrieb hinzu. Wenn dann noch das DRK einen Neubau errichte, werde es nochmals enger.

Bösherz bedauert, dass man nichts Genaues wisse über das geplante Parkhaus. Klar sei nur, dass das nicht mehr vor dem Straßenausbau und auch wohl kaum vor dem Sommer 2025 fertig werde, und er halte es für problematisch, allen bisherigen Anliegern die versprochenen Parkplätze am Straßenrand wegzunehmen, um den Parkhausbetreiber bei seinem Geschäftsmodell zu unterstützen. Dessen Probleme will er gar nicht wegdiskutieren: Parkbedarf gebe es von Montag bis Freitag von 7 bis 18 Uhr, aber weder über Nacht noch am Wochenende. Da sei es schwer, die hohe Investition wieder zu erwirtschaften.

Bösherz sieht alles in allem „ein massives Parkplatzproblem auf uns zukommen“. Und auf die Anlieger der Seitenstraßen. Anders als ein Planer im Auftrag der Stadt ist Bösherz davon überzeugt, dass der Parkplatzsuchverkehr in angrenzende Straßen der Südstadt ausweichen werde.

An das Bösherz-Grundstück schließt sich ein Bahngelände an, das zwar nicht mehr benötigt wird, das er aber auch nicht kaufen kon
An das Bösherz-Grundstück schließt sich ein Bahngelände an, das zwar nicht mehr benötigt wird, das er aber auch nicht kaufen konnte.
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