750 Jahre Stadtrechte Aus Landau in die Welt
Der Großvater, Salomon Dannheisser, leitete hier einen Kolonialwarengroßhandel, der als Familienbetrieb geführt wurde. Im Jahr 1900 verzog Elisabeth mit ihren Eltern nach München. 1911 bestand sie dort ihre Reifeprüfung am Maximiliansgymnasium. 1912 heiratete sie den Elektroingenieur Josef Hölzl.
Sie studierte in Erlangen und an der TU München Natur- und Staatswissenschaften. 1922 promovierte sie mit dem Thema: „Die Gemeindefinanzen der Stadt Fürth in Bayern von 1808-1903“. Während des Studiums und der Promotion lebte sie mit ihrem Mann in Fürth. Sie war Mitglied der SPD und wurde nach dem Ersten Weltkrieg als eine der ersten Fürther Stadträtinnen 1919 in den Stadtrat gewählt, dem sie bis 1922 angehörte. Als Mitglied des Stadtrates war sie im Wohlfahrts- und Fürsorgeausschuss sowie im Finanz- und Wirtschaftsausschuss tätig. Insbesondere in der Nachkriegszeit nach dem Ersten Weltkrieg setzte sie sich für die Belange der Frauen ein, deren Stellen offensichtlich zu Gunsten von Kriegsheimkehrern abgebaut wurden.
Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt
1922 verzog das Ehepaar nach Freiburg, ihr Ehemann Joseph war dort zum SPD-Bürgermeister gewählt worden. 1926 wurde ihr Sohn Franz geboren. In Freiburg setzte sie ihre sozialpolitischen Tätigkeiten als Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in verschiedenen Bereichen fort. Die nationalsozialistische Verfolgung der Familie setzte sofort im März 1933 ein. Josef Hölzl wurde aus seinem Amt entfernt, 1936 starb er an einem Gehirnschlag.
Flucht nach England
Im Februar 1939 gelang Elisabeth die Flucht mit ihrem Sohn nach England. Dort schlug sie sich als Fabrikarbeiterin und Hausmutter in Privatschulen durch. Im April 1940 heiratete sie den ebenfalls aus Deutschland geflüchteten Fritz Wallach. Im Mai 1943 wanderte die Familie in die USA aus, 1946 wurde Elisabeth in New York eingebürgert. Dort baute sie sich eine neue Karriere als Mitarbeiterin im Labor einer Universitätsklinik in New York auf.
Elisabeth Dannheisser ist eine typische Vertreterin der jungen jüdischen Generation in der Weimarer Republik. Gebildet, berufstätig, selbstständig und emanzipiert ging sie ihren Weg auch in der Emigration und konnte damit das Überleben ihrer Familie sichern.
Die gebürtige Landauerin starb am 17.7.1976 in New York, seit 2018 ist eine Straße in Fürth, die Dr. Elisabeth-Hölz-Straße nach ihr benannt.