Landau Baken sollen Raser stoppen

Seit Jahren wird über die Verkehrsberuhigung in der Schneiderstraße in Queichheim diskutiert. Die Mitglieder des Queichheimer Ortsbeirats haben sich in der Sitzung am Freitag dazu entschlossen, dort feste Baken aufbauen zu lassen. Verkehrsteilnehmer sollen dadurch gezwungen werden, langsamer zu fahren.

Wie berichtet, erhofften sich die Anwohner der Schneiderstraße, dass durch das Anbringen von sogenannten Berliner Kissen der Raserei und der damit verbundene Lärm dieser vielbefahrenen Straße ein Ende gesetzt werden könnte. Die Kissen gaben ihren Geist auf und wurden schon vor einigen Monaten wieder entfernt. Durch die Sperrung der Horstbrücke für Lastwagen fahren diese Fahrzeuge und Busse nun verstärkt durch die Schneiderstraße. In der Ortsbeiratssitzung wurde nach heftigen Diskussionen auf Vorschlag von Ortsvorsteher Jürgen Doll (CDU) das Anbringen von festen Baken ins Spiel gebracht, wie auf der Horstbrücke. Dadurch verspricht sich Doll, „dass die Schneiderstraße so verengt wird, dass die Kraftfahrzeuge schlicht und einfach gezwungen sind, langsamer zu fahren und die Raserei ein Ende finden wird“. CDU-Fraktionsvorsitzender Rolf Krüger favorisierte dagegen das Errichten einer „verkehrsberuhigten Zone“ innerhalb der ganzen Schneiderstraße. „Dabei“, so Krüger, „hätten alle Benutzer der Straße – ob Fußgänger, Radfahrer, Auto- oder Busfahrer – per Gesetz die gleichen Rechte und Pflichten.“ Damit träfe nach den Worten Krügers jeden die Verpflichtung, aufeinander Rücksicht zu nehmen und Schrittgeschwindigkeit zu fahren. Ortschef Doll sprach mit Blick auf diesen Vorschlag zwar von einer „Ideallösung des Problems – was aber aus Kostengründen von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist“. SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Scheid und sein Parteifreund Jürgen Böhr regten an, auf der Straße eine über die ganze Fahrbahn liegende Plateau-Aufpflasterung anzubringen. Auch dieser Vorschlag wurde mehrheitlich abgelehnt – es blieb bei der Baken-Lösung, die laut Doll kostengünstig ist und sehr schnell umgesetzt werden kann, was aber letzten Endes das Bauamt zu entscheiden habe. Doll sicherte zu, in den nächsten Tagen den Antrag dem Bauamt zur Prüfung zukommen zu lassen. In der Einwohnerfragestunde wies Iris Nikolaus, die in der Schneiderstraße wohnt, auf die Notwendigkeit hin, bald eine Entscheidung herbeizuführen. Sie machte auf die oft gefährlichen Situationen aufmerksam, zu denen es aufgrund der Sperrung der Horstbrücke für Lkws gekommen sei. Die Verkehrsverhältnisse seien den Anwohnern nicht länger zuzumuten. „Wir akzeptieren jede Maßnahme, die unsere Situation verbessert“, sagte Nikolaus. Michael Scheid bedauerte, dass seine Anregung vor einiger Zeit, sich mal parteiübergreifend außerhalb einer Ortsbeiratssitzung zusammenzusetzen, um eine gemeinsame Linie zu finden, nicht aufgegriffen wurde. „Viele zeitraubende Diskussionen hätten wir uns dadurch ersparen können.“ (ohu)

x