Landau Contra: Quittung kommt

Die Dauerkartenbesitzer, so hat es den Anschein, haben bei der Landesgartenschau die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Südpfälzer, die sich schon lange darauf gefreut haben, nach dem Rummel am Tag einen gemütlichen Abend bei einem guten Glas Wein und einer kulinarischen Köstlichkeit auf der riesigen Terrasse vor dem null 41 zu genießen, gehen jetzt leer aus. Behaupte nur ja keiner, die Halbjahres-Tortur sei unerwartet eingeschlagen wie eine Bombe. Vinothek und Weinkontor hatten alle Zeit der Welt, um sich auf die vor ihnen liegende, keineswegs einfache Zeit vorzubereiten. Mit flexiblen Aushilfskräften etwa, die auch zur Stelle sind, wenn statt des angekündigten Regens sieben Sonnen am Himmel und die Gäste Schlange stehen. Und doch: Wer glaubt, abends die Tür zuschlagen zu können, nur weil über Tag die Geschäfte gut genug floriert haben, vergrault seine Kunden. Gäste, die er liebend gerne bewirtet hätte, wenn es nach der Gartenschau wieder etwas ruhiger geworden ist. Kunden lassen sich auch nicht abspeisen mit dem Hinweis, dass in den kommenden Monaten ausschließlich für geschlossene Gesellschaften abends der Herd angeworfen wird. Auch die Vinothek bekommt garantiert ihre Quittung, wenn sie denkt, Weinflaschen abends nur dann öffnen zu müssen, wenn draußen auf der Bühne die Post abgeht. Freies Unternehmertum hat nun mal Grenzen. (eva)

x