Landau Das ist ja der Hammer

Drei dieser gewaltigen Schlagwerkzeuge stehen in der Schmiede. Das hier ist der sogenannte Streckhammer, mit dem das laufende Ei
Drei dieser gewaltigen Schlagwerkzeuge stehen in der Schmiede. Das hier ist der sogenannte Streckhammer, mit dem das laufende Eisen gestückelt und ausgetrieben wurde.

Mit auf eine Reise ins vorindustrielle Zeitalter nimmt die RHEINPFALZ 15 Leser am Donnerstag, 5. Juli: Es geht in den Keller der Wappenschmiede in Pleisweiler-Oberhofen.

Seit 1945 steht die Schmiede still, nachdem die beiden letzten Meister und damaligen Besitzer aufgehört haben, das Feuer zu schüren. Einer der beiden Brüder fiel im Zweiten Weltkrieg, der andere wurde von einem Jeep der französischen Besatzungstruppen im eigenen Hof so schwer angefahren, dass nichts mehr ging. Seither hat sich in den beiden Räumen fast nichts mehr verändert. Die drei gewaltigen Schmiedehammer, die einst im Sekundentakt dem glühenden Eisen die gewünschte Form gaben, schweigen. Die Schmiede liegt seither im Dornröschenschlaf, ist einfach aus der Zeit gefallen. Heute gehört die Wappenschmiede Ruth Kirsch. Die 87-Jährige ist die Nichte der beiden Correll-Brüder. Als Kind war sie fast täglich in der Schmiede. Geholfen hat sie dort zwar nie, aber immer zugesehen. Sie weiß fast alles, kennt jeden alten Nagel, jede Zange und weiß, dass es das Ventil-Prinzip des Schnellkochtopfs schon viel früher gab: Im riesigen Zweikammer-Blasebalg für die Sauerstoffzufuhr des Feuers. Sie wird den Teilnehmern auch erklären, was zum Beispiel ein Platthammer ist. Nach der Führung lädt der Wirt des italienischen Ristorantes Zur Wappenschmiede, Nicola Vaccarelli, die Teilnehmer der Sommertour zu einem Gläschen Secco ein.

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