Südpfalz Deutsche Glasfaser zieht sich aus weiterem Ort zurück

In Gossersweiler-Stein übernimmt nun die Schweizer Firma RMT den Glasfaserausbau.
In Gossersweiler-Stein übernimmt nun die Schweizer Firma RMT den Glasfaserausbau.

Kaum eine Woche vergeht, in der der Glasfaserausbau nicht für Negativ-Schlagzeilen sorgt. Verzögerungen, Bauschäden, untragbare Arbeitsbedingungen, schlechte Informationspolitik, nicht gehaltene Versprechungen und Co. – die Beschwerdeliste ist lang. Dabei steht eine Firma ganz besonders in der Kritik: die Deutsche Glasfaser GmbH, die 2020 Inexio übernommen hatte. In einigen Kommunen hat sie bereits den Rückzug angetreten und Mitbewerbern das Feld überlassen. Zuletzt etwa in Herxheim, wo die Telekom-Tochter Glasfaserplus Fuß gefasst hatte. Nun verabschiedet sie sich aus einer weiteren Gemeinde. „Deutsche Glasfaser zieht sich aus dem Glasfaserprojekt in Gossersweiler-Stein zurück“, teilt das Unternehmen jetzt in einer Presseerklärung mit und führt als Begründung an, dass „ein Mitbewerber mit Ausbauarbeiten für ein Glasfasernetz in Gossersweiler-Stein begonnen hat“. Damit gemeint ist die RMT Holding AG des Schweizer Unternehmers Rolf Tresch, die ab 2016 in der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern aktiv war – und scheiterte. Nun ist er wieder zurück und will nicht nur im Bad Bergzaberner Raum wieder Anschluss finden, sondern auch im Trifelsland für den Ausbau des Glasfasernetzes sorgen. Im April hatte er seine umfangreichen Pläne bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung kundgetan. Das Basisnetz hatte RMT damals bereits von Kandel bis Klingenmünster gelegt gehabt, wie Tresch sagte. Von dort soll es nun immer weiter ins Gebiet der Verbandsgemeinde Annweiler wachsen. Als erste Anschlussgemeinden stehen Gossersweiler-Stein und Silz auf dem Plan. Damit hätten sich die Rahmenbedingungen grundlegend geändert, reagiert darauf Deutsche Glasfaser. „Wir wollen grundsätzlich einen doppelten Netzausbau vermeiden, da er weder betriebs- noch volkswirtschaftlich sinnvoll ist“, so Projektleiter Christopher Drawer. Wer schon einen Vertragsabschluss mit Deutsche Glasfaser vereinbart und sich darauf verlassen hat, schaut nun in die Röhre: „Die bisher eingegangenen Kundenaufträge sind damit hinfällig und werden nicht von Deutsche Glasfaser angenommen“, sagt das Unternehmen. Die Kunden haben im Gegenzug aber auch keinerlei Verpflichtungen gegenüber dem Unternehmen.

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