Landau Einstimmig: Kohl-Larsen kein Ehrenbürger mehr

Ludwig Kohl-Larsen war überzeugt von der Überlegenheit der „arischen Rasse“.
Ludwig Kohl-Larsen war überzeugt von der Überlegenheit der »arischen Rasse«.

Der Stadtrat hat am Dienstagabend ohne Aussprache und einstimmig Professor Ludwig Kohl-Larsen die 1964 zuerkannte Ehrenbürgerwürde aberkannt. Eigentlich nötig wäre dies nicht, da sie mit dem Tod des Geehrten erlischt. Um ein Zeichen zu setzen, hatte der Rat 2020 aber auch schon Hindenburg die Ehrenbürgerwürde aberkannt. Beide Männer sowie der ehemalige Kirchenpräsident Hans Stempel sind derzeit Gesprächsthemen in Landau, weil der Stadtrat mehrheitlich beschlossen hat, nach ihnen benannte Straßen umzubenennen. Dagegen läuft gerade ein Bürgerbegehren an. Die Stadtverwaltung hat die Aberkennung der Ehrenbürgerwürde Kohl-Larsens mit dessen erheblicher nationalsozialistischer Belastung begründet. Kohl-Larsen war seit 1930 Mitglied der NSDAP und machte in der SA Karriere. Seine ethnologischen Forschungen dienten dem Nachweis einer angeblichen Überlegenheit der „arischen Rasse“ und damit den rasseideologischen Vorstellungen und Zielen der NS-Diktatur, hat das Stadtarchiv festgestellt. Kohl-Larsen habe regelmäßig im NS-Propagandablatt „Der völkische Beobachter“ publiziert, um seine Ausgrabungen, Forschungen und rasseideologischen Auffassungen einem breiten Publikum näher zu bringen.

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