Landau EWL verlegt neue Gasleitungen im Faulturm

Die neuen Gasleitungen im Faulturm sind verlegt.
Die neuen Gasleitungen im Faulturm sind verlegt.

Edelstahlrohre statt Kunststoff – der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) hat die Gasleitungen an den zwei Faultürmen in der Kläranlage auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

„Durch die Leitungen strömt das Faulgas zu den beiden Blockheizkraftwerken, wo es zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt wird“, erläutert Markus Schäfer, Vorstand des EWL laut einer Mitteilung des Betriebs. Die Blockheizkraftwerke (BHKW) seien zusammen mit dem Faulgasspeicher wichtige Bestandteile Projektes, die Kläranlage stromautark zu bekommen. Ziel sei es, „künftig den gesamten Klärprozess mit eigenerzeugter regenerativer Energie durchführen zu können“, sagt Schäfer. Neben den Leitungen erneuerte der EWL auch die Geräte zur Überdrucksicherung sowie die Messtechnik zur Überwachung des laufenden Betriebs, informiert Projektleiter Ulrich Raisin. Kosten: rund 400.000 Euro.

Arbeiten unter Sicherheitsaspekten schwierig

„Von den beiden Faultürmen werden jährlich bis zu 850.000 Kubikmeter Faulgas zur Stromerzeugung in die BHKW, zur Wärmerzeugung in die Heizungsanlage oder aber zur Zwischenspeicherung in den Faulgasspeicher geleitet“, erklärt Raisin. „Alle Rohre außerhalb der Gebäude sind aus Sicherheitsgründen in der Erde verlegt, im Inneren dagegen an Wänden oder Decken auf Putz.“ Die Kunststoffrohre stammen aus dem Jahr 1983. Nach so einer langen Zeit könne es bei Kunststoff zu Materialermüdung kommen, heißt es weiter in der Mitteilung. Gerade wenn es um Gas geht, dürfe es auf keinen Fall zu undichten Stellen oder gar Brüchen kommen. Der Gesetzgeber schreibe bei neuen Anlagen und beim Austausch alter Leitungssysteme statt Kunststoff inzwischen geeignetere Werkstoffe wie etwa Edelstahl vor.

Die Arbeiten an den neuen Leitungen waren herausfordernd - sowohl technisch als auch unter Sicherheitsaspekten, wie Raisin erläutert. Denn Faulgas sei leicht entzündlich. Bei der Ausführung sei durchgehend ein Sicherungsposten anwesend gewesen – „und wir haben permanent überwacht, dass die Luft frei von entzündlichem Faulgas ist“, so Raisin. Der EWL habe die Arbeiten ohne Zwischenfälle abgeschlossen; die Edelstahlleitungen funktionierten bereits einwandfrei.

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