Landau Fahrradclub erteilt Grünen-Bürgermeister beste Noten für Verkehrspolitik

Lukas Hartmann bei der Planung des Busverkehrs.
Lukas Hartmann bei der Planung des Busverkehrs.

Der Allgemeinde Deutsche Fahrrad Club (ADFC) Landau-SÜW hat sich in die Debatte um die neue Dezernatsverteilung in Landau und die von Oberbürgermeister Dominik Geißler (CDU) geplante Abschaffung des Mobilitätsausschusses eingeschaltet. Kritik übt er nur zwischen den Zeilen, aber er lobt die bisherigen Leistungen von Bürgermeister Lukas Hartmann (Grüne).

Der ADFC-Vorsitzende Michael Schindler hebt insbesondere Hartmanns Einsatz für das Rad als „wichtiges Element im Verkehrsmix seiner Stadt“ hervor. Hartmann habe mutige Entscheidungen getroffen. Die Aktiven des ADFC seien sich einig darin, dass der Bürgermeister einen starken Willen zur Verkehrswende, eine realpolitische Herangehensweise, Kommunikations- und Fachkompetenz habe. Zumindest die Kommunikationskompetenz hatte Geißler Hartmann ein Stück weit abgesprochen, als er erklärte, die Zuständigkeit für das Thema Verkehr selbst übernehmen und die Kommunikation mit den Bürgern verbessern zu wollen. Das Verhältnis im Stadtvorstand ist derzeit spürbar belastet.

Laut ADFC hat die bisherige Arbeit des Verkehrsdezernats weit über die Grenzen der Pfalz hinaus Lob und Anerkennung gefunden. Hartmann und sein Team hätten für die Innenstadt und die Stadtdörfer ein ungewöhnlich modernes Verkehrsangebot mit weitsichtig aufeinander abgestimmten Mobilitätsbausteinen entwickelt. Finanziert hätten sie dies mit realpolitischem Blick durch geschicktes Abschöpfen vorhandener Fördergelder.

Diese Leistungen seien das Ergebnis intensiver Arbeit in städtischen Gremien wie dem Ausschuss für Mobilität. „Mit anderen Kommunen und politischen Gliederungen im Landkreis haben wir da deutlich schlechterer Erfahrungen gemacht. Da wo das Gegenwartsthema Mobilität zweitrangig in andere Ausschüsse versteckt wird, ist das Vorankommen der Verkehrswende eher zäh und mühsam“, stellen Andreas Barlang und Ursula Schulz für den ADFC fest.

In Landau hingegen sei die klare Aufteilung der Räume für Fuß-. Rad-, und Kfz-Verkehr durch farblich abgesetzte Bodenmarkierungen sofort sichtbar. Das gebe Sicherheit und bringe erkennbar mehr Menschen dazu, das klimafreundliche Rad zu nutzen. Das wiederum minimiere den Parkdruck in der Kernstadt.

Der ADFC kündigt an, in den kommenden Jahren die noch verbleibenden „harten Nüsse“ zusammen mit der Stadt Landau knacken zu wollen. Dazu gehörten beispielsweise Problemfälle wie die Verbindung nach Impflingen, die Schlössel-Kreuzung und die Linie Godramsteiner-Neustadter Straße.

Die Diskussionen über etliche Verkehrsmaßnahmen in Landau hat der ADFC natürlich wahrgenommen. Die Auseinandersetzung um neu aufzuteilende Verkehrsräume böten erwartungsgemäß jede Menge Angriffs- und Konfliktpotenzial. Viele Regeländerungen in kurzer Zeit, wie zum Beispiel neue Einbahnstraßen und Parkraumverschiebungen, hätten die Landauer in der Umstellungsphase herausgefordert. Auch deshalb sei es wichtig, die Verkehrswende mit viel Energie, klaren, realistischen Zielen und einer modernen Vorstellung von guter und gesunder städtischer Lebensqualität anzugehen. „Wir bestätigen Herrn Hartmann diesbezüglich die besten Eigenschaften“, so der ADFC.

Der Club nimmt für sich in Anspruch, mit mehr als 230.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit zu sein.

x