Godramstein Frau Patin für Straßennamen im Neubaugebiet

Die Stadt hat auf jeden Fall zwei Bilder von Johanna Finkler in ihrem Besitz: „Kleine Baumallee im Herbst“ (1908) und „Spätgothi
Die Stadt hat auf jeden Fall zwei Bilder von Johanna Finkler in ihrem Besitz: "Kleine Baumallee im Herbst" (1908) und "Spätgothische Klosterpforte in der Bretagne (um 1903), beide Öl auf Leinwand.

Diese Namensgebung dürfte keine Diskussionen auslösen: Die Ringstraße, die künftig das neue Neubaugebiet im Nordosten von Godramstein erschließt, soll nach Johanna Henrika Finkler benannt werden.

Dies hat sich angeboten, nachdem die Malerin gebürtige Godramsteinerin ist. Finkler ist am 17. Mai 1875 in Godramstein geboren und am 24. Juni 1910 in Straßburg gestorben. Sie war die Tochter von Julius Anton Heinrich Finkler und dessen Ehefrau Elisabeth, geb. Kern aus Siebeldingen.

Wie das Stadtarchiv ausführt, lebte Johanna Finkler auf dem seit 1979 so benannten Finklerhof in der Godramsteiner Hauptstraße nahe der beiden Kirchen, wurde Malerin und genoss eine entsprechende Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Straßburg und bei dem Maler Max Slevogt, dem Ehemann ihrer Cousine Antonie Finkler.

Bleivergiftung

Johanna Finkler schuf etwa 500 Ölgemälde, Stillleben und Landschaften. 1897 unternahm die Malerin eine Studienreise nach Holland, 1906 nach Ungarn. Mit nur 35 Jahren starb sie an einer Bleivergiftung in Straßburg, berichtet die Stadtverwaltung. 1994 war die erste Einzelausstellung im Landauer Striefflerhaus. Die meisten Bilder befinden sich heute in Privatbesitz.

Wie die Stadtverwaltung in der Vorlage zur Sitzung des Hauptausschusses ausführt, hätte sich auch eine Benennung nach Margot Erlenwein-Semmler angeboten. Auch sie war eine Malerin aus Godramstein. Allerdings erinnert an sie bereits ein Brunnen in dem Künstlerdorf. Deshalb hat sich die Verwaltung für Finkler stark gemacht. Die Kommunalpolitiker folgten dem Vorschlag einmütig.

Tafel mit Künstlernamen

Die Ortsgemeinde Godramstein erinnert seit September 2019 auf dem Dorfplatz mit einer Tafel an ihre Künstler, die vom Kunst- und Kulturvereins aufgestellt wurde. Darauf verzeichnet sind die Godramsteiner Künstler Max Slevogt, Johanna Finkler, Adolph Kessler, Margot Semmler-Erlenwein, Hermann Jürgens, Gerd Runck, Klaus-Heinrich Keller und Madeleine Dietz mit Kurzbiografien.

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