Landau Kein Dorf im Dorf

Dieser Entwurf zum Umbau des Weinguts Bauer & Söhne hat den Wettbewerb gewonnen.
Dieser Entwurf zum Umbau des Weinguts Bauer & Söhne hat den Wettbewerb gewonnen.

Der Ortsbeirat Nußdorf wehrt sich gegen die Ausweisung eines großen Neubaugebiets. Diesen Punkt diskutierte der Ortsbeirat bei seiner jüngsten Sitzung intensiv, als es um den Flächennutzungsplan ging. Apropos Plan: Die neuen Ideen zum Umbau des Weinguts Bauer & Söhne fanden allgemein Zustimmung.

Die Stadt Landau bereitet die Fortschreibung des Flächennutzungsplans vor (wir berichteten). Die Ausführungen von Roland Schneider, Leiter der Abteilung Stadtplanung und Stadtentwicklung, zu möglichen Bebauungen lösten im Ortsbeirat teils hitzige Diskussionen aus. Diese Details müssen im Vorfeld geklärt werden, weil nicht gebaut werden kann, wenn der Flächennutzungsplan einen Grüngürtel um Nußdorf ausweist. Laut Schneider sollen bis 2020 die geplanten Baugebiete in Mörzheim, Wollmesheim, Arzheim und Godramstein entwickelt werden. Ab 2021 seien Nußdorf, Dammheim, Queichheim und Mörlheim dran. Ortsvorsteher Thorsten Sögding (CDU) erklärte, Nußdorf wolle kleine Neubaugebiete ausweisen, damit es zu keinem „Dorf im Dorf“ komme. Auch sollten Neubaugebiete langsam entwickelt werden, damit die Neubürger in das Dorfleben integriert werden könnten. Vorrang habe für ihn die Sanierung des Dorfkerns. Annette Korz (CDU) plädierte vehement dafür, Nußdorf Richtung Osten weiterzuentwickeln, während Martin Bauer (CDU) die Umwidmung von Weinbergflächen in Baugebiete im Interesse der Winzer strikt ablehnte. Der Ortsbeirat verständigte sich letztlich einvernehmlich darauf, das Gebiet um den Weidwiesenweg zukünftig nicht mehr als Grünfläche auszuweisen. Dort kann langfristig eine Bebauung geplant werden. Sehr angetan zeigten sich Sögding und der Ortsbeirat von den Plänen zur Umgestaltung des Weingutes Bauer & Söhne, die Planer Marc Betz in der Sitzung präsentierte. Er hatte den Architektenwettbewerb gewonnen (wir berichteten zuletzt am 14. August). Betz überzeugte unter anderem mit dem Vorschlag, das Mittelgebäude abzureißen, das Hauptgebäude an der Straße zu belassen, wie es ortsüblich ist, und das vorhandene zurückgestellte Nebengebäude zum Restaurant auszubauen. Durch den Abriss entsteht eine Einfahrt, die tagsüber für die Anfahrt zum Flaschenlagers genutzt werden kann, abends wird sie Teil des Restaurants. Dies wird rund 50 Personen Platz bieten. Im Sommer kann die Einfahrt als Terrasse genutzt werden. Statt des geplanten Flachdaches erhält das Hauptgebäude ein Walmdach. Die Dachbedeckung wird die ortsüblichen Farben der Dachbedeckung in Nußdorf aufgreifen, erklärte Betz. Auf den Flachdächern der Nebengebäude soll Gemüse angebaut werden. Der Planer erwartet, dass mit dem Bau Ende des Jahres begonnen werden kann. Schließlich beschloss der Rat einstimmig, den Landesbetrieb Mobilität (LBM) um die Prüfung von geschwindigkeitsbegrenzenden Maßnahmen zu bitten. An drei gefährlichen Straßenkreuzungen will die Ortsgemeinde Spiegel anbringen, um die Situation zu entschärfen.

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