Südpfalz Kita-Landschaft: Wo noch Betreuungsplätze fehlen

Das Angebot von Betreuungsplätzen in Landau muss weiter ausgebaut werden.
Das Angebot von Betreuungsplätzen in Landau muss weiter ausgebaut werden.

Der Bedarfsplan für das Kitajahr 2024/2025 liegt vor. Während es im Kreis SÜW mehr Plätze als Kinder gibt, müssen in Landau noch mindestens 84 geschaffen werden.

„Wir sind auf einem guten Weg, aber in unserer wachsenden Stadt müssen wir unser Betreuungsangebot stetig erweitern“, nennt Lena Dürphold die zentrale Botschaft des Kindertagesstättenbedarfsplans 2024/2025, den das Landauer Jugendamt jetzt vorgelegt hat. Der Plan hat aktuelle und künftige Bedarfe im Blick und wird jedes Jahr angepasst. Die Jugenddezernentin hatte das erste Halbjahr ihrer Amtszeit unter anderem dafür genutzt, möglichst viele der 34 Landauer Kitas persönlich zu besuchen. Sie sei froh, dass Landau bei jungen Familien weiterhin so beliebt sei, sagt sie. Mit Blick auf den Ausbau von Betreuungsplätzen und die Ausweitung von Betreuungszeiten verspricht sie: „Wir bleiben dran!“

In Landau stehen aktuell 2196 Betreuungsplätze für Kinder von null bis sechs Jahren zur Verfügung. Doch der Bedarf ist noch größer, auch weil allein im vergangenen Jahr 106 Kinder mit Betreuungsanspruch zugezogen seien. „Trotz des konsequenten Ausbaus unserer Kita-Landschaft in den zurückliegenden Jahren ergibt sich die Notwendigkeit, mindestens 84 weitere Plätze zu schaffen“, betont die Beigeordnete in einer Pressemitteilung. Kurzfristig könnten durch Anmietung weiterer Räume in der Kita im Lazarettgarten 10 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen werden. Klar sei aber: „Stand in der Vergangenheit vor allem der Um- und Anbau im Mittelpunkt, müssen jetzt auch Neubauten her.“ Mittelfristig würden zusätzliche Einrichtungen auf dem ehemaligen Horstsportplatz und möglicherweise beim Entstehen neuer Stadtquartiere gebraucht.

So ist die Lage im Kreis

Auch für alle Verbands- und Ortsgemeinden im Kreis SÜW liegen jetzt die Zahlen für das aktuelle Kitajahr vor. Der über die Einwohnermeldeämter erfragte Bedarf an Plätzen liegt laut dem Kreisjugendamt bei 5081 Plätzen, 5177 Plätze sind in SÜW vorhanden. „Theoretisch wären das genug Plätze, aber auf die einzelnen Kommunen heruntergebrochen kann es vor Ort fehlende Plätze geben“, schränkt der zuständige erste Kreisbeigeordnete Georg Kern in einer Pressemitteilung ein. 5106 Plätze sind für Zwei- bis Sechsjährige, 71 für Kinder unter zwei Jahren, 4422 sind Ganztagsplätze und 755 haben eine Unterbrechung. Die durchschnittliche Betreuungsdauer beträgt rechnerisch 8,46 Stunden. Seit dem Vorjahr hätten 82 weitere Ganztagsplätze geschaffen werden können, indem Kita-Träger und Ortsgemeinden die Einrichtungen baulich und konzeptionell erweitert hätten. Ohne dieses große Engagement vor Ort wäre diese gute Betreuungslage nicht möglich, sagt der zuständige erste Kreisbeigeordnete Georg Kern. Der Bedarf an Ganztagsplätzen sei im Landkreis mittlerweile zu rund 85 Prozent gedeckt. „Eine gute Größe, die nach oben aber noch verbessert werden soll“, so der Jugenddezernent.

Insbesondere in der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern gibt es laut der Statistik weniger Kleinkinder. Dort ging die Anzahl an benötigten Kita-Plätzen um 50 im Vergleich zum Vorjahr zurück. „Das entspannt die Situation, da wir im Raum Bad Bergzabern schon länger zu wenig Kita-Plätze haben“, erklärt Kern. Der Kreis sei aber weiter intensiv in Gesprächen, um die Zahl insbesondere von zukunftsfähigen Plätze weiter zu erhöhen.“ An der Südlichen Weinstraße gibt es 76 Kitas. Davon befinden sich 29 in kommunaler Trägerschaft, 26 in Trägerschaft einer katholischen Kirchengemeinde, 19 werden von einer protestantischen Kirchengemeinde getragen, zwei von sonstigen freien Trägern. Verändert hat sich die Trägerschaft der Kita in Roschbach; aus einer katholischen wurde eine kommunale Einrichtung.

Für diese Kitas gibt’s Geld vom Land

Über 2,71 Millionen Euro können sich nun einige Südpfälzer Kitas freuen, die über zwei Förderprogramme der Landesregierung bedacht werden. Laut Bildungsministerium profitieren von der Investitionskostenförderung im Kreis SÜW die Kitas Unterm Regenbogen mit 255.000 Euro, die Kita St. Elisabeth in Kirrweiler mit 340.000 Euro und die Kita St. Josef in Offenbach mit 212.500 Euro. Außerdem erhalten die Kita Sonnenkäfer aus Oberotterbach 170.000 Euro, die Kita Villa Regenbogen aus Rinnthal 85.000 Euro, die Kita St. Sebastian aus Roschbach 136.000 Euro und die Kita Abenteuerland aus Maikammer 85.000 Euro. Aus dem Förderprogramm „Kita-Kraftpaket“ erhalten die Kita Zauberwald aus Rülzheim 1,06 Millionen Euro und die Kita im Lazarettgarten aus Landau rund 110.000 Euro. Je nach Förderprogramm können Aus- und Neubau von Kita-Plätzen, aber auch Sanierungen zum Erhalt bestehender Plätze finanziert werden.

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