Landau Kommentar: Bürger verhöhnt

Verkehrsberuhigung in der Schneiderstraße ist kein Hexenwerk. Die Stadt muss mit den Bürgern reden.

„Die Schneiderstraße ist nicht der Nabel der Welt, und es gibt auch Probleme anderswo.“ Damit hat Ortsvorsteher Jürgen Doll (CDU) wohl recht. Wenn aber in zehn Monaten zwölf Autos mit kostspieligen Folgen auf Hindernissen aufsitzen, die obendrein ihren Zweck nicht einmal befriedigend erfüllen, dann dürfen Bürger auch aufstehen und die Verantwortlichen zur Rede stellen. Mit dem Hinweis, die Leute sollten eine andere Ausfahrt des Drosselwegs nutzen, verhöhnt Doll die Bürger nur. Die Menschen fühlen sich nicht ernst genommen. Stärker noch: Sie werden im Stich gelassen. Es kann doch nicht so schwer sein, gemeinsam mit den Anwohnern nach praktikablen Lösungen für eine Verkehrsberuhigung zu suchen. Verschwenkungen, Spiegel, Aufpflasterungen – die Leute, die dort wohnen, haben sich andernorts umgesehen und möchten ihre Ideen einbringen. Bei einer Bürgerversammlung Schneiderstraße sollte das Thema neu angegangen werden, vorurteilsfrei und lösungsorientiert. Bislang ist der Vorgang dort nur ein Beispiel für Stümperei, Sprachlosigkeit und Ignoranz.

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