Landau Land fördert zwei EWL-Zukunftsprojekte

Hoher Besuch in Mörlheim (von links): Winfried Schreiber und Erwin Manz mit Sigrid Weisenbach und Bernhard Eck vom EWL sowie Max
Hoher Besuch in Mörlheim (von links): Winfried Schreiber und Erwin Manz mit Sigrid Weisenbach und Bernhard Eck vom EWL sowie Maximilian Ingenthron.

Mit fast 416.000 Euro unterstützt das Land zwei Projekte des Landauer Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs. Es geht um Module, mit deren Hilfe die Kläranlage in Mörlheim energieautark werden soll.

Die Förderbescheide haben am Mittwoch der Staatssekretär im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes, Erwin Manz (Grüne), und Referent Winfried Schreiber überbracht. Nach Angaben des EWL handelt es sich zum einen um eine moderne Arbeitsmethode zur vernetzten Planung von Bauwerken, bei der alle relevanten Daten digital modelliert, kombiniert und erfasst werden. Die Fachleute sprechen von Building Information Modeling. Der EWL unterstützt die Initiative des Landes mit einem Pilotprojekt im Tiefbau. Mit dieser Methode will er Erfahrungen im Kanalbau der Drachenfelsstraße in Landau sammeln.

Zum anderen bezuschusst das Land weitere Module, die den EWL seinem Ziel näherbringen, die Kläranlage energieautark und klimaneutral zu betreiben. Dazu zählen unter anderem der Ausbau der Fotovoltaik und die Installation eines Batteriespeichers, wodurch zum Beispiel künftig auch Lastspitzen gekappt werden können.

Leuchtturm Landau

„Mit der Konzeption hin zu einer energieautarken Kläranlage zählt Landau zu den Leuchttürmen in Rheinland-Pfalz, deswegen unterstützen wir die Projekte gerne“, betonte Erwin Manz laut einer Pressemitteilung bei seinem Besuch in der Kläranlage in Mörlheim. Mit den Maßnahmen zeige der EWL, dass das Ziel einer CO2-neutralen Wasserwirtschaft keine bloße Vision, sondern durch konsequentes Handeln machbar sei. Maximilian Ingenthron, Bürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender, Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des EWL, und Sigrid Weisenbach, Sachgebietsleitung Kanalnetz beim EWL, hörten das gerne. „Die Arbeit, die auf der Kläranlage geleistet wird, ist hierbei absolut wichtig und für nachhaltigen und gelebten Umweltschutz unverzichtbar“, unterstrich Ingenthron. Die Förderung mache Innovationen für den dringend erforderlichen Klimaschutz im gebotenen Umfang erst möglich.

Der EWL hat schon bisher Projekte zur Erhöhung der eigenen Stromproduktion und zur Senkung des Energiebedarfs erfolgreich realisiert. Die jetzt anstehenden Module kosten rund 1,9 Millionen Euro; davon übernimmt das Land rund 380.000 Euro.

Planung wird optimiert

Das Building Information Modeling, kurz BIM, ist die Zukunft, heißt es in der Pressemitteilung des Entsorgers. Es soll alle Phasen eines Bauwerks in einem digitalen Modell abbilden und allen Prozessbeteiligten Zugriff auf eine gemeinsame Datenbasis geben. Das erhöht die Genauigkeit von Planung und Umsetzung und damit auch die spätere Versorgungssicherheit.

Der EWL erprobt BIM bei dem Pilotprojekt und gewinnt hierdurch wichtige Erkenntnisse im Kanalbau: „Wir können zum einen die Rohre, Versorgungsleitungen und Schächte in 3D planen. Zum anderen können wir direkt aus dem Modell Ausschreibungen und Abrechnungen generieren“, erklärt Sigrid Weisenbach. Die Erfahrungen des EWL dienen dann Städten und Kommunen in Rheinland-Pfalz als Blaupause. Ziel des Landes ist, eine Plattform mit umfassendem Wissen zu BIM in der Wasserwirtschaft aufzubauen.

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