Landau Leerstandskonferenz: Wie wird Wohnraum wieder nutzbar?

Die Landauer Leerstandsinitiative wünscht sich, dass Bestandsgebäude stärker genutzt werden.
Die Landauer Leerstandsinitiative wünscht sich, dass Bestandsgebäude stärker genutzt werden.

Der Leerstand in Landau bleibt ein heißes Thema. Gerade hat die Stadtverwaltung von einer niedrigen vierstelligen Zahl an leerstehenden Wohnungen berichtet. Nächste Woche gibt es eine Leerstandskonferenz mit Beratung für Eigentümer.

Eigentum verpflichtet. So steht es im Grundgesetz, Artikel 14. Wer besitzt, soll demnach zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Wie diesbezüglich mit leerstehenden Gebäuden umgegangen werden soll, muss politisch ausgehandelt werden. Denn der Bedarf an Wohnraum, insbesondere günstigem, ist groß. Die Stadt Landau versucht es mit einer Zweckentfremdungsverbotssatzung. Derzeit müssen Immobilienbesitzer der Stadt gegenüber offenlegen, ob ihre Wohnungen leerstehen.

Deutschlandweit könnten mehr als vier Millionen zusätzliche Wohnungen in bestehenden Gebäuden geschaffen werden – ohne einen einzigen Neubau, berichtet die Landauer Leerstandsinitiative. In Landau wurde bisher eine hohe dreistellige Zahl an leerstehenden Wohnungen gefunden, die bis zum Ende der Erhebung noch auf über 1000, eventuell 1300, steigen könnte. Die Nutzung dieser Bestandsgebäude spare Ressourcen, schone das Klima und mildere soziale Spannungen, argumentiert die Initiative. Unter diesen Eindrücken veranstaltet sie von Freitag, 28., bis Sonntag, 30. Juni, die Leerstandskonferenz „Sta(d)tt leer“.

Programm mit Gästen aus Politik und Wissenschaft

Forscher, Politiker, Aktivisten und Stadtverwaltung kommen am ersten Konferenztag im „Trifels-Hub“ in der Theaterstraße 10 zusammen, dem ehemaligen Gasthaus Zum Trifels. Diskutiert wird über große Themen: Von Antworten auf dringende ökologische und gesellschaftliche Fragen im Wohnungsbau ist in der Einladung die Rede. Am Freitagnachmittag eröffnet Oberbürgermeister Dominik Geißler (CDU) die Konferenz, die mit Beiträgen von zivilgesellschaftlichen Akteuren fortfährt. Man wolle die Teilnehmer zum Mit- und Nachmachen inspirieren, heißt es.

Drei Podiumsdiskussionen sind für den Samstag angesetzt. Im Haus am Westbahnhof werden Fragen nach sozialer Innovation im Bau, kommunalen und stadtplanerischen Lösungen und Ökologie verhandelt. Zu Gast sind unter anderem die Landtagsabgeordnete Lea Heidbreder (Grüne), Jörg Seitz vom Landauer Denkmalamt, Klimaforscherin Anja Bierwirth und Rolo Fütterer von der Hochschule Kaiserslautern. Das Podium komplettieren Aktivisten und Initiativen aus anderen Städten mit Erfahrungsberichten.

Am Sonntag ab 11 Uhr sind alle Besitzerinnen und Besitzer von Leerständen zu einer Beratungsmesse im Trifels-Hub eingeladen. Unter anderem stehen die Bürgerstiftung Pfalz, das Bauamt der Stadt Landau, das Seniorenbüro, die Caritas und die Landesberatungsstelle Neues Wohnen zum Gespräch bereit. Immobilienbesitzer und Interessierte sind eingeladen, zur Beratung und zum Brunch vorbeizukommen.

Info

Das komplette Programm der Konferenz und mehr zur Leerstandsinitiative gibt es unter www.leerstand-landau.de

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