Landau Mit Füttern ist es nicht getan

Ziegen, Ponys, Schafe, Hirsche, Enten und Gänse, Kaninchen und die Frettchen nicht zu vergessen, tummeln sich auf dem Gelände des Rülzheimer Streichelzoos. Um die Tiere im Stall kümmern sich freiwillige Helfer des Kleintierzuchtvereins.

Selbst an einem nebelverhangenen Sonntagnachmittag finden sich einige Eltern mit ihren Kindern ein. Auch Senioren genießen die Nähe der Tiere. Am Kiosk der Vereinsgaststätte kann man Tierfutter bekommen. „Im Sommer ist hier richtig was los“, weiß Pächter Tomo Kristo, der mit seiner Tante Helena die Gaststätte betreibt. „Wir können in der Wohnung kein Haustier haben“, erzählt eine Mutter, die mit ihrer kleinen Tochter immer wieder her kommt. „Sie mag besonders die Ziegen“, erzählt die Mutter, während ein neugieriger Ziegenbock an den Handschuhen des Mädchens knabbert und die beiden Ziegenbabys übermütig ihre Fähigkeiten im Klettern erproben. So viele Tiere, an die 50 zählt der Streichelzoo, bedürfen der Pflege. Jeden Tag kommt Christa Scheid zum Füttern. „Manche Tiere erkennen am Auto, wenn ich komme und begrüßen mich“, erzählt sie. Als Erster wird immer Schwan „Angel“ gefüttert. „Er ist mit besonders ans Herz gewachsen und wenn ich ihn rufe, kommt er angewatschelt.“ Vor drei Jahren wurde das Tier schwer verletzt im Streichelzoo abgegeben. Ein Bekannter hat sich um die tierärztliche Behandlung gekümmert. Beide Flügel mussten amputiert werden. Im Streichelzoo genießt „Angel“ sein tägliches Bad – auch bei Schmuddelwetter und winterlichen Temperaturen. Weit oben auf Scheids persönlichen Hitliste stehen die Hirsche „und die Hühner und die Enten und die Schafe und alle.“ Neben dem Füttern sowie Ställe und Gehege in Ordnung halten, wollen die Tiere gestreichelt und beschäftigt werden. Die Hühner beispielsweise seien sehr kommunikativ und „man bekommt immer Antwort, wenn man mit ihnen redet.“ Neu im Zoo sind die Frettchen, denen Jugendwartin Heidi Waldinger erst mal Manieren beibringen muss. Unproblematisch sind dagegen drei andere Neuzugänge: Im Spätjahr bekam der Streichelzoo drei männliche Schildkröten, die sich jetzt aber vergraben haben und ihren Winterschlaf halten. Viel zu tun für die beiden Frauen, die zusammen mit Jule aus Leimersheim die Versorgung der Tiere stemmen. „Aber ein Leben ohne die Tiere kann ich mir nicht vorstellen“, sagt Christa Scheid. „Vielleicht finden sich auf der Mitgliederversammlung im Januar weitere Helfer“, hofft Heidi Waldinger. |mele

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