Landau Nächstes Jahr geht’s nach Afrika

Klaus Armbrust ist ein „Christkind“: Heute hat er Geburtstag.
Klaus Armbrust ist ein »Christkind«: Heute hat er Geburtstag.

Der 24. Dezember ist ein besonderer Geburtstagstermin. Nicht alle Christkindchen sind darüber glücklich, dass sie ausgerechnet an diesem Tag Geburtstag haben, aber Pfarrer Klaus Armbrust, der heute sein 80. Lebensjahr vollendet, ist dieses Doppelfest seit Kindesbeinen eine doppelte Freude. Auch heute gilt der Vormittag seinen Gästen, um 17 Uhr aber zelebriert er in der katholischen Kirche seines Wohnorts Mörlheim die Christmette.

„Ich habe eigentlich keinen großen Bezug zu Geburtstagsfeiern“, sagt der pensionierte Pfarrer Klaus Armbrust schmunzelnd, „an diesem Tag ist die Konkurrenz einfach zu groß.“ Erst recht, wenn man in einem sehr religiösen Umfeld aufgewachsen, direkt nach dem Abitur ins Priesterseminar gegangen, zielstrebig Kaplan, Pfarrer und sogar Dekan geworden ist. Der bodenständig gebliebene Geistliche, der am Heiligabend des Jahres 1938 in Lambsheim bei Ludwigshafen zur Welt kam, findet es amüsant, dass auch sein Namenstag, der in seiner Familie nach katholischen Brauch ebenfalls gefeiert wird, auf einen zweiten besonderen kirchlich besetzten Festtag fällt, den Nikolaustag. Mit der Entscheidung zum Priesterberuf hatten diese kalendarischen Besonderheiten allerdings nichts zu tun, meint der Gottesmann, der vergangenes Jahr – ausgerechnet an einem Ostersonntag – sein Goldenes Priesterjubiläum feierte. Da habe vielleicht eher die Tatsache eine Rolle gespielt, dass sein Vater im Krieg gefallen ist und er und sein Bruder von der Mutter allein groß gezogen wurden. Schon mit 27 Jahren war Klaus Armbrust Kaplan in der Pirmasenser Kirche Sankt Anton. Von dort aus wurde er durch einen Zufall direkt zum Hilfspfarrer in Speyer-Nord berufen, und nach einem zweijährigen Studium in Eisenberg und einigen Jahren als Dekan in Grünstadt kam er 1988 als Nachfolger von Pfarrer Babelotzky zur Pfarrei Sankt Maria in Landau, wo er von 2002 bis zu seinem Ruhestand 2011 auch als Dekan des Dekanats Landau wirkte. Bei all seinen Aufgaben, für deren vorbildliche Erfüllung er unter anderem mit dem Ehrenzeichen in Gold des Caritasverbandes ausgezeichnet wurde, war und ist ihm stets das Wichtigste „der Kontakt mit den Menschen“. Bis heute hält er an dieser Prämisse fest, indem er in seinem Wohnort Mörlheim zum Bibelkreis lädt, die Krankenkommunion austeilt oder in den Gemeinden der Hauptpfarrei Mariä Himmelfahrt die Sonntagsmesse feiert. Am lebendigsten wird diese enge Verbindung zur Basis wohl beim traditionellen Hungermarsch, der ihm ganz besonders am Herzen liegt. Aus der Taufe gehoben wurde diese Spenden-Wanderung zugunsten notleidender Menschen in Afrika schon vor 42 Jahren durch Pfarrer Kiefer. 1989 war Armbrust zum ersten Mal dabei, seither hat ihn das Projekt nicht mehr losgelassen. Gemeinsam mit Annel Jung, die als frühere Gemeindereferentin von Anfang an eingebunden war, organisiert er die beliebte Veranstaltung an Christi Himmelfahrt bis heute. Für deren reibungslosen Ablauf mit Verpflegung an vielen Wanderstationen garantieren über 100 ehrenamtliche Helfer. Mit dem neuen Jahr beginnen bald auch schon die Vorbereitungen für den nächsten Hungermarsch. Und 2019 will Pfarrer Armbrust auch wieder einmal nach Tansania und Kenia reisen, um den Kontakt zu den Helfern vor Ort zu pflegen und sich über die dort entstehenden Hilfsprojekte – etwa den Krankenhausbau zur Unterstützung der Aidshilfe von Schwester Genoveva oder das Mutter-Kind-Zentrum mit Geburtshilfe von Pater Pius – zu informieren. „Wir leben dann immer in den bescheidenen Behausungen unserer Partner und nicht in Hotels. So lernen wir auch die Kranken und Hilfsbedürftigen kennen“, meint der rüstige Jubilar, der stolz darauf ist, dass die finanziellen Hilfen aus Deutschland dank wenig Verwaltungsaufwands „fast zu 100 Prozent“ Früchte tragen können. Termin Dienstag, 1. Januar, 19 Uhr, Gottesdienst in der Marienkirche in Landau als Dankfeier zum 80. Geburtstag von Pfarrer i.R. Klaus Armbrust, mit Einführung des neuen Kirchenmusikers und Dekanatskantors Horst Christill und Inkraftsetzung des Pastoralen Konzepts. Anschließend Umtrunk.

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