Landau Pfarrer Oerther: Auch im Biergarten Menschen für Gott begeistern

Kreuz&Quer, hier ein Bild von 2016.
Kreuz&Quer, hier ein Bild von 2016.

„Chapeau!“, ruft Traugott Oerther aus Schweigen-Rechtenbach den Verantwortlichen zu, die im ehemaligen „Kreuz & Quer“ in der Landauer Altstadt eine Kneipe mit Biergarten eröffnen möchten. „Ein großartiges Projekt“, betont der protestantische Pfarrer aus Germersheim, der bis vor Kurzem von Mörzheim aus im Dekanat Landau tätig war. Doch er ist kritisch.

Denn die Aussage, in der Wiedereröffnung des Gewölbekellers „einen Vorstoß in die Öffentlichkeit ohne Verdacht auf ,Missionierung’“ zu sehen, sei schließlich so, als wolle eine Metzgerei kein Fleisch und keine Wurst mehr verkaufen und gebe damit ihr Kerngeschäft auf. „Ist das inzwischen der Kirche wichtigste Sorge, ja nicht der Missionierung verdächtigt zu werden?“, fragt Oerther und gibt die Antwort selbst. Kirche müsse auch heute missionarisch handeln, also Menschen für Gott begeistern.

Mehr sein als andere Gaststätten

Die frühere Kneipe „Kreuz & Quer“ habe mit ihren diakonischen und missionarischen Angeboten wie christliche Kleinkunst, Glaubenskurse, Gesprächskreise und Brunchgottesdienste genau dies getan und damit gezeigt, wie einladend Kirche sein könne und wie Menschen auch inhaltlich zurückgewonnen werden könnten, die ihr distanziert gegenüberstünden. Wenn Kirche unbedingt ein Lokal betreiben wolle, was wirklich zu begrüßen sei, sollte dieses mehr sein als ein kommunikativer Treffpunkt. Denn das seien andere Gaststätten auch – per se.

Oerther verweist darauf, dass nicht Manfred Croissant allein die alkoholfreie Kneipe „Kreuz & Quer“ ins Leben gerufen habe. „Es gab Mitbegründer, allen voran Pfarrer Gerhard Weber, der auch der Spiritus Rector dieser christlichen Begegnungsstätte war und den Betrieb unter hohem Zeitaufwand und großem Einsatz am Laufen hielt.“

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