Landau Queichheim: Erfolgreicher Protest um Schulbezirk

Die Hundedame Amelie trägt tapfer ein Plakat der protestierenden Queichheimer vor der Berufsbildenden Schule in Landau.
Die Hundedame Amelie trägt tapfer ein Plakat der protestierenden Queichheimer vor der Berufsbildenden Schule in Landau.

Auf Plakaten und mit Trillerpfeifen machten 80 Queichheimer ihrem Ärger am Donnerstagabend Luft. Mit ihrem Protest in Landau wollten sie den Schulträgerausschuss beeindrucken. Wenig später stand drinnen in der Aula fest: Der Schulbezirk der Grundschule Queichheim bleibt, wie er ist.

„Kleine Füße – kurze Wege“: In bunten Lettern bringen die Protestierer vor dem Eingang zur Berufsbildenden Schule auf diesem und anderen Plakaten zum Ausdruck, wofür sie kämpfen. Eltern, Großeltern, Kinder aus Queichheim möchten verhindern, dass einige Straßenzüge dem Schulbezirk der Horstringschule zugeschlagen werden, weil in der Michael-Ende-Grundschule in Queichheim die Klassensäle ab dem Schuljahr 2020/21 nicht mehr ausreichen. Schulleiterin Anja Vetter ist da, Arnd Lormes vom Schulelternbeirat, auch der Queichheimer Ortsvorsteher Jürgen Doll – selbst Mitglied des Ausschusses. Zufrieden macht sich der Protestzug gut eine Stunde später wieder von dannen, nachdem Bürgermeister Maximilian Ingenthron und alle Fraktionen im Ausschuss deutlich gemacht haben, dass die Dorfgemeinschaft nicht auseinandergerissen wird. Stattdessen soll der Schulanbau erweitert werden.

Immer mehr Klassenräume nötig

Die Stadt steht vor der kniffligen Herausforderung, dass sie in den nächsten fünf Jahren mehr Klassenräume benötigt, weil immer mehr Abc-Schützen in den Grundschulen angemeldet werden, in fünf Jahren sind es über 300 Kleine mehr. Engpässe gibt es auch in der Kernstadt, wo Erweiterungen der Grundschulen Wollmesheimer Höhe und Thomas Nast angedacht sind. Das alles ist Bestandteil des Entwurfs für einen neuen Schulentwicklungsplan. Die Prognosen fußen auf der Untersuchung des Büros Schulentwicklungsplanung-Beratung in Bonn, die Gutachterin Anja Reinermann-Matatko im Ausschuss vorstellt. Zu dieser Zeit ist der Sturm der Entrüstung bereits über sie hinweggefegt. „Klassenziel verpasst. Setzen. 6“, hat sie sich von Ortsvorsteher Doll (CDU) zurufen lassen müssen. Er fordert „die Aufhebung des Vorschlags der Schulbezirksgrenzverschiebung“. Der Raumplan überzeuge ihn nicht, die Zahlen zweifle er an. Nach der Präsentation ist er später bemüht, Schärfe herauszunehmen. Er lobt sogar den guten und schlüssigen Vortrag. Zuvor haben Florian Maier (SPD), Wolfgang Freiermuth (FWG), Jakob Wagner (P&S) und Lukas Hartmann (Grüne) das Engagement der Bürger für ihren Schulbezirk begrüßt. Moni Vogler (SPD) und ihre Kollegen verwahren sich gegen Dolls „Politshow“. Maximilian Ingenthron betont, dass die Gutachterin sich nicht mit Denkverboten an die Arbeit gemacht hat. „Wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen.“ Bei zwei Enthaltungen von Pfeffer & Salz stimmte der Ausschuss dem Plan zu. Am Dienstag, 14. August, ist er Thema im Hauptausschuss ab 18 Uhr. Korrektur Untersuchungen zur Bevölkerungsentwicklung sind Voraussetzungen für einen Schulentwicklungsplan. Anja Reinermann-Matatko geht davon aus, dass im Jahr 2030 in Landau 53.873 Menschen leben werden; nicht 57.500, wie es am 2. August fälschlicherweise hieß. Die höhere Zahl basiert auf dem Vergleichswert von 1,57 Prozent jährlichen Wachstums in den Vorjahren.

x