Landau Salz der Erde sein

Ein Blick vom Eingang des Altbaus auf die neuen Gebäude des sanierten und erweiterten Butenschoen-Campus in Landau, rechts die A
Ein Blick vom Eingang des Altbaus auf die neuen Gebäude des sanierten und erweiterten Butenschoen-Campus in Landau, rechts die Außenseite der neu errichteten, künstlerisch gestalteten Kapelle.

Während der Arbeiten seit Juni 2016 war der Betrieb in dem Komplex weitergegangen, in dem das Erziehungswissenschaftliche Fort- und Weiterbildungsinstitut, das Protestantische Predigerseminar, das Institut für kirchliche Fortbildung und die Evangelische Akademie der Pfalz mit insgesamt 38 Mitarbeitern beheimatet sind. Bereits 2009 hatte ein Gutachten die Erweiterung der Bettenkapazität auf 60 Betten in 50 Zimmern zur weithin wirtschaftlichen ertragreichen Nutzung des Tagungshauses vorgeschlagen. Bis dato waren es 38 Betten und 33 Zimmer gewesen. 2014 wurde das Bauvorhaben von der Synode der Landeskirche gebilligt – und Mitte 2016 begannen die Arbeiten, die neben der Erweiterung der Kapazität auch eine klare Wegeführung, eine energetische Sanierung und den Neubau einer Kapelle umfassten. Die Evangelische Kirche der Pfalz hatte 5,4 Millionen Euro als Kostenrahmen vorgegeben, der – wie Oberkirchenrat Dieter Lutz gestern in seinem Grußwort sagte – auch eingehalten wurde. Gleiches gilt mit minimalen Einschränkungen für den Zeitplan. Die Außenanlagen sind zur Winterszeit naturgemäß noch nicht fertig. Es fehlt – wie Architekt Norbert Hund sagte – auch noch die Glasüberdachung, die die Häuser miteinander verbindet. Und auch die künstlerisch gestaltete Kapelle als Schmuckstück ist noch nicht ganz fertig. Schon voll in Funktion bei der Andacht zur Wiedereröffnung gestern war der neue Versammlungsraum für über hundert Besucher. Architekt Hund erzählte auch von den Problemen bei dem Bau. Im Altbau musste sehr viel ganz neu installiert werden – und just an der Stelle, an der nun der schmucke Versammlungsraum steht, wurden die Reste eines Bunkers aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, was die Erdarbeiten erschwerte. Bürgermeister Maximilian Ingenthron nannte den neu gestalteten Campus einen „großen Gewinn“ für Landau, Oberkirchenrat Lutz sprach vom Ideal der „edlen Simplizität“ – und Kirchenpräsident Christian Schad hob in seiner Ansprache die Transparenz und Offenheit der neuen Teile des Campus’ hervor. Schad sprach über die Verse 13 bis 16 aus dem fünften Kapitel des Evangeliums nach Matthäus mit den Kernsätzen „Ihr seid das Salz der Erde“ und „Ihr seid das Licht der Welt“. Er griff die Frage auf, wie diese Worte von der Christengemeinde ungesetzt werden können. In einer Kirche als Gegenbild zur Welt, die sich von dieser abwendet? Oder in einer Gesellschaftskirche, die ganz der Welt folgt? Der Kirchenpräsident hob einen dritten Weg hervor und betonte eine authentische und öffentliche Kirche, deren radikale Christusliebe zugleich eine Liebe zur Welt bedeute. Der neue Butenschoen-Campus möge in diesem Sinn ein Ort werden, an dem „leidenschaftlich gebetet und geglaubt“ werde und an dem Kirche und Welt in den Austausch treten. Die musikalische Umrahmung der Feier gestaltete virtuos der junge Leon Zimmermann. Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald begleitete den Liedgesang der freudig gestimmten Festgemeinde.

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