Kommentar Schluss mit dem Tonnentaxi

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Der Hol- und Bringdienst für Mülltonnen zwischen Häusern und Sammelplätzen war ein guter Service. Aber ein verdammt teurer.

Es muss möglich sein, dass Nachbarschaften ihren Senioren unter die Arme greifen. 130.000 Euro pro Jahr nur für das Holen und Zurückstellen von Mülltonnen sind ein Batzen. Bei allem Verständnis für die Mühen betagter Menschen: Es ist richtig, dass der EWL diesen Luxus nun beendet. Zunächst hat er den Service noch ohne Gebührenerhöhungen stemmen können, doch auf Dauer geht das nicht. Dann stellt sich die Frage, ob die Allgemeinheit für etwas aufkommen muss, das nur einem sehr kleinen Nutzerkreis zugute kommt. Diese Diskussion wird gerade auch an anderer Stelle geführt: Die FWG fordert, die Biotonne länger zu leeren, damit Gartenbesitzer ihren Grünschnitt loswerden. Aber ist es zumutbar, dass Menschen ohne Garten anderen ein Luxusproblem lösen?

Da nur gut 100 Haushalte dem EWL rückgemeldet haben, den Tonnenservice notfalls selbst zu zahlen, scheint das Problem nicht allzu groß zu sein. Das sollten Nachbarschaften anders lösen können. Wenn gebrechliche Senioren den Kindern von nebenan ab und an mal ein paar Euro zustecken, ist allen geholfen. In der Regel wird ein Dankeschön reichen. So viel Miteinander muss sein. Alt werden wir nämlich alle mal.

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