Landau Schwerstbehinderte Kinder erleben im Zoo ein Fest

Eingeladen zum Fest im Zoo hatte der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Windspiel.
Eingeladen zum Fest im Zoo hatte der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Windspiel.

„An einem besonders tierischen Ort das Schöne und Gute genießen“ durften Kinder mit einer lebensverkürzenden Krankheit und ihre Familien im Landauer Zoo.

Eingeladen zum Fest im Zoo hatte der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Windspiel. Anlass zum Feiern waren die Ankunft der Fackel der Kampagne Kinder-Lebens-Lauf in Landau und der Empfang einer großzügigen Spende der Initiative Kinderglück der Lotto-Rheinland-Pfalz-Stiftung.

Der Kinder-Lebens-Lauf ist eine Initiative im Bundesverband Kinderhospiz. Seit 2018 wandert alle zwei Jahre im Zeitraum von sechs Monaten ein Engel in Herzform als Staffelstab und symbolische Fackel von einem Hospizdienst zu einem nächsten. Von Landau aus ist die Fackel zum ambulanten Kinderhospizdienst KiDi nach Ladenburg unterwegs. Ziel der bundesweiten Kampagne ist zum einen, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen zu lenken und somit die betroffenen Familien in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Zudem sollen die Aktionen zum Austausch der Kinderhospizdienste untereinander einladen.

Ehrenamtliche helfen

Zum Applaus für die einladenden Worte von Zoodirektor Jens-Ove Heckel gesellten sich laute Rufe eines zwischen den Menschen stolzierenden Pfaus.

Dass auch mehrfach schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer Einschränkungen unter Umständen nur liegend in den Zoo kommen konnten, direkten Kontakt zu Streicheltieren aufnehmen konnten, dafür sorgten sehr einfühlsam die Mitarbeitenden der Zooschule, unterstützt von den Eltern und den Ehrenamtlichen des ambulanten Kinderhospizdiensts Windspiel.

Mutter: „Dankbar für die Entlastung“

Während der zweieinhalb Jahre alte Lorenz mutig die Ziegen fütterte, suchte seine Schwester Theresa bei der Mama Schutz. „Ich bin froh für die Entlastung durch den ambulanten Kinder- und Jugend Hospizdienst“, bestätigte Manuela Traub die Dankbarkeit vieler betroffener Familien für den individuellen Beistand. Die Familie aus Lingenfeld ist mit den zweieinhalb Jahre alten Zwillingen zum Fest gekommen. Lorenz ist völlig gesund, seine Schwester Theresa indes brachte gleich mehrere Einschränkungen mit auf die Welt. Die Windspiel-Mitarbeitenden kümmern sich auch um die Geschwisterkinder, unterstützen die Familien bei administrativen Angelegenheiten, begleiten auf Wunsch zu Arztterminen und knüpfen aus allen relevanten ein an den Bedürfnissen orientiertes individuelles Hilfe-Netz.

Die Kinder mit lebensverkürzenden Krankheiten haben meist keine hohe Lebenserwartung. Deshalb sollen die Familien die Jahre, die ihnen vergönnt sind, so intensiv wie möglich erleben dürfen. Dazu kümmern sich zwei Fachkräfte und viele Ehrenamtliche im aufsuchenden Dienst darum, die Familien in allen relevanten Bereichen zu unterstützen. „Unser Dienst ist zum großen Teil durch Spenden finanziert“, erklärte Susanne Ziegler vom Windspiel-Team und freute sich mit den Kolleginnen über den großzügigen Spendenscheck über 15.000 Euro.

Woher die Spenden kommen

„Die Initiative Kinderglück der Lotto-Rheinland-Pfalz-Stiftung mit Sitz in Koblenz sammelt jedes Jahr Spenden für ein besonderes Thema“, berichtete der Geschäftsführer der Stiftung, Frank Zwanziger, im Randgespräch. 2023 wurde für den Kinder-Lebens-Lauf gesammelt. Die Summe von 90.000 Euro werde nun auf die sechs ambulanten Kinderhospizdienste im Land verteilt. Außer der Landauer Einrichtung „Windspiel“ werden auch Einrichtungen in Kaiserslautern, Koblenz, Mainz und Trier sowie das Kinderhospiz „Sterntaler“ in Dudenhofen mit jeweils 15.000 Euro bedacht.

Der diesjährige Kinder-Lebens-Lauf begann Mitte April in Berlin und endet nach mehr als 100 Stationen am Welthospiztag am 13. Oktober mit einem Abschlussfest im Europa-Park Rust. Schirmherrin der Aktion ist Elke Büdenbender, die Gattin von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier.

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