Landau Science-Fair: Schüler stellen Forschungsprojekte vor

Zeynep Gürbüz (links) und Chiara Bohrmann mit ihrem Modell der Königsstraße.
Zeynep Gürbüz (links) und Chiara Bohrmann mit ihrem Modell der Königsstraße.

Das Uni-Gelände in Landau wird Schauplatz einer besonderen Veranstaltung. Dort werden Schüler ihre wissenschaftlichen Herzensprojekte vorstellen. Eines der Projekte soll der Stadt aufzeigen, wie sie Energie sparen kann.

Es gibt Schülerwettbewerbe, bei denen die Kinder und Jugendlichen mit ihren Lehrkräften an Projekten arbeiten und diese einer Jury vorstellen. Wer hingegen bei der Science Fair in Landau dabei sein möchte, hat das Projekt eigenständig entwickelt und realisiert. Diesen wissenschaftlichen Wettbewerb hat Ök Gel vor neun Jahren ins Leben gerufen, damals noch am Gymnasium im Pamina-Schulzentrum in Herxheim, wo er als Lehrer gearbeitet hat. Mittlerweile unterrichtet er am Landauer Otto-Hahn-Gymnasium und organisiert das Ganze nun von dort aus. Mit in die Planung eingebunden sind auch ein paar Schüler.

Dieses Mal steht der Wettbewerb unter dem Motto „Kreativität“. Ein breites Feld, in dem die teilnehmenden Gruppen oder Einzelpersonen mit ihren Projekten in den Kategorien Mensch und Gesellschaft oder Natur und Technik gegeneinander antreten. Außerdem wird bei der Bewertung zwischen Arbeiten aus der Mittelstufe und der Oberstufe unterschieden.

Schulleiter ist beeindruckt

Am Mittwoch werden an der Landauer Uni unterschiedliche Projekte zu bestaunen sein. Dieser Überraschungseffekt, das macht den Reiz des Ganzen aus. OHG-Schulleiter Andreas Doll erinnert sich: „Wir hatten mal ein Projekt, in dem ein Schüler eine Viertelstunde über das Grundgesetz referiert hat. Das hat mich sehr beeindruckt.“ Doll wird auch in diesem Jahr Teil der Jury sein und die Arbeiten der Schüler bewerten. Zur Vorbereitung auf die Präsentation auf dem Uni-Gelände gab es sogar einen Rethorikkurs, in dem die Schüler gelernt haben, wie sie ihre Arbeiten am besten vorstellen können. Obwohl der Kurs an einem Samstag stattfand, war er gut besucht. „Das zeigt das besondere Engagement der Schüler, die sich in ihrer Freizeit um die Projekte kümmern“, sagt Gel.

Insgesamt werden bei der diesjährigen Science-Fair 50 Beiträge aus 13 Schulen bewertet. „Am Anfang steht dabei immer eine Hypothese. Wie in der Wissenschaft auch, sollen sich die Arbeiten an einer Forschungsfrage orientieren. Dieser müssen die Schüler nachgehen und sie am Ende entweder verifizieren oder falsifizieren“, erklärt Gel.

Ein Projekt beschäftigt sich mit der Königstraße

Zeynep Gürbüz und Chiara Bohrmann aus der Klasse 8c des OHG haben sich zu Beginn des Schuljahres für ein Umweltthema entscheiden. Die Frage, die sich die beiden stellten: Wie viel ist eigentlich nötig, um Energie einzusparen? Konkret haben sie sich dazu einen Teil der Landauer Königstraße vorgenommen, um herauszufinden, mit welchen Maßnahmen die Stadt Einsparungen vornehmen könnte. Grundlage war zunächst der gemittelte Stromverbrauch der Häuser entlang der Straße. „Dann haben wir mithilfe von Google Earth die Flächen der Häuserdächer berechnet und ausgemessen, wie viele Solarpanels jeweils auf ein Dach passen würden“, erklärt Zeynep Gürbüz. Um alles zu veranschaulichen, haben sie außerdem ein Modell der Straße gebastelt, Fotos der Häuser gemacht, ausgedruckt und aufwendig auf Styroporblöcke geklebt.

Die Begeisterung für ihr Projekt ist ihnen deutlich anzumerken. „Uns ging es nicht nur darum, wie CO 2 eingespart werden kann. Genauso wichtig war uns, darauf zu achten, dass in diesem Bereich auch mehr Sauerstoff produziert wird“, sagt Chiara Bohrmann. Also haben die Mädchen untersucht, wo in der Königstraße zusätzlich Bäume gepflanzt werden können und diese an den geeigenten Stellen auf dem Modell angebracht. Nun geht es für die beiden in den Endspurt, die Präsentationsplakate sind schon gedruckt. Nur die restlichen Straßenlaternen müssen noch aufgeklebt werden. „Die werden mit LED-Leuchten betrieben, um auch hier Energie zu sparen“, erklärt Chiara. Mit den Solarpanels auf einem der Dächer könnten zehn Straßenlaternen mit Strom versorgt werden, haben sie ausgerechnet.

Was sagt der OB?

Dem Landauer Oberbürgermeister Dominik Geißler haben die beiden Achtklässlerinnen ihr Projekt schon präsentiert. Er habe sich beeindruckt von der Leistung der Schülerinnen gezeigt. Aber was die Umsetzung des Projektes angehe, dafür müsse er die Kosten für die Stadt im Blick behalten. „Zumindest hat er vor, zusätzliche Bäume in der Königstraße zu pflanzen“, sagt Chiara Bohrmann stolz.

Die Mädchen nehmen in diesem Jahr zum ersten, aber sicher nicht zum letzten Mal am Wettbewerb teil. „Wir haben selbst total viel gelernt“, sagt Zeynep. Ök Gel freut sich: „Es ist einfach schön, wenn die Schüler in ihren eigenen Projekten so aufgehen und Spaß daran haben.“ Und genau dafür, für solch eine ansteckende Begeisterung, sei die Science-Fair da.

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