Landau Sie ist dann mal weg

Theresia Riedmaier war eine beliebte Kreischefin. Das Bild zeigt sie 2001 in Edenkoben.
Theresia Riedmaier war eine beliebte Kreischefin. Das Bild zeigt sie 2001 in Edenkoben.

Heute ist der letzte Arbeitstag von Landrätin Theresia Riedmaier. Die Sozialdemokratin hat tiefe Spuren im Kreis Südliche Weinstraße hinterlassen, dem sie 20 Jahre vorstand. Ihren Abschied feiert die 65-Jährige mit einem Bürgerfest rund um die Kreisverwaltung.

Es ist das Ende einer erstaunlichen Karriere: Theresia Riedmaier geht heute nach 20 Jahren als Landrätin der Südliche Weinstraße in den Ruhestand. Die Bauerstochter aus Oberbayern hat sich mit eisernem Willen nach oben gekämpft. Sie war Chefsekretärin in einem Verlag, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe, Senatsreferentin bei der Landesvertretung Berlin in Bonn, Landtagsabgeordnete in Mainz und schließlich Kreischefin. Es war eine echte Sensation, als Riedmaier im Juli 1997 zur Landrätin gewählt wurde. Setzte sich doch mit der aus dem Dörfchen Oberappersdorf im Landkreis Freising stammenden Riedmaier nicht nur erstmals eine Frau an die Spitze des konservativ geprägten Landstriches, sondern noch dazu eine Sozialdemokratin. Ihre drei Amtsvorgänger gehörten der CDU an. Riedmaier war in ihrer 20-jährigen Amtszeit eine populäre und beliebte Kreischefin. Zweimal wurde die 65-Jährige wiedergewählt: in den Jahren 2005 und 2013. Ihre dritte Amtszeit endet eigentlich erst 2021. Doch am 17. Januar hatte Riedmaier aus gesundheitlichen Gründen überraschend ihren Rücktritt angekündigt. Im Mai 2006 hatte sie einen Schlaganfall erlitten; es gab deutliche Anzeichen, dass sich dieser Schicksalsschlag wiederholen könnte. Deshalb kündigte sie bei einer emotionalen Pressekonferenz ihren Rückzug an. Riedmaier hinterlässt ihrem Nachfolger Dietmar Seefeldt (CDU) tiefe Fußstapfen. Dank ihrer Dialog- und Kompromissbereitschaft hat sie die großen Themen im Kreis auf den Weg gebracht. Seien es der Ausbau von Kindergärten und Schulen, die Lösung der Abfallprobleme, die Sicherung der Krankenhäuser oder der Ausbau von Tourismus und Weinwerbung. Sie regierte dabei gegen eine bürgerliche Mehrheit aus CDU, FWG und FDP im Kreistag. Riedmaier hatte stets gute Kontakte nach Mainz. Schließlich war sie von 1991 bis zu ihrem Amtsantritt am 8. September 1997 SPD-Landtagsabgeordnete, zehn Jahre war sie zudem Vorsitzende der SPD Pfalz. Heute feiert Theresia Riedmaier ab 11 Uhr mit einem Bürgerempfang rund um das Kreishaus ihren Abschied. Gäste sind unter anderem Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Finanzministerin Doris Ahnen, Wirtschaftsminister Volker Wissing und der ehemalige Landesvater Kurt Beck. Weil die Kreisverwaltung mit einem großen Besucherandrang rechnet, weist sie darauf hin, dass mit Park- und Verkehrsproblemen zu rechnen sei. Parkplätze gibt es rund ums Kreishaus.

x