Landau Sommerferien-Ausflugstipps: Ein Tag im Saarland oder im Schwarzwald

Die wasserspuckende Seeschlange sorgt in Rulantica für Planschvergnügen.
Die wasserspuckende Seeschlange sorgt in Rulantica für Planschvergnügen.

Sommer, Sonne, Ferienzeit. Endlich entspannen und tolle Dinge erleben. Wir haben Tipps für Ausflüge, die richtig cool sind und trotzdem als Tagestour erreichbar.

Rulantica: Abenteuerliche Wasserwelt

Jeder Achterbahn-Fan kennt den Europa-Park in Rust. Aber waren Sie auch schon in Rulantica? Das ist die Wasserwelt des Europa-Parks. Also sozusagen Achterbahnen, die sich als reißende Gebirgsbäche tarnen. Oder Wasserfälle. „Fossen“ heißen diese im Land der Wasserfälle Norwegen. Und schon schließt sich der feucht-fröhliche Kreis. Wie man es vom Europa-Park kennt, ist nämlich auch das Rutschen-Paradies als Themenwelt aufgebaut. Der Wasserpark hat sich der skandinavischen Götterwelt verschrieben. Da gibt es die wasserspuckende Seeschlange Svalgu, die Schnorchelwelt von Maskottchen Snorri, die mit einer Virtual-Reality-Brille erkundet werden kann, oder den Rutschturm Stormrok, bei dem man in einem Trichter verschwindet. Oder wagen Sie einen Vinter Rytt auf der Halfpipe-Rutsche oder gar einen freien Fall ins nordische Sagenreich. Sowohl für Familien als auch Adrenalin-Junkies ist Rulantica ein echtes Erlebnis. Minuspunkte sind allerdings, klar, der ganz schön gepfefferte Preis und das mitunter lange Anstehen an den Rutschen.

Fahrzeit: knapp zwei Stunden

Kosten: Tagesticket in der Sommersaison für Kinder (4 bis 11 Jahre): 46,50 Euro, für Erwachsene: 49,50 Euro; unbedingt vorab buchen, da begrenzte Kapazitäten

In Reih’ und Glied stehen die Kakteengewächse. Manche seien bis zu 100 Jahre alt und reichen hoch bis zur Hallendecke.
In Reih’ und Glied stehen die Kakteengewächse. Manche seien bis zu 100 Jahre alt und reichen hoch bis zur Hallendecke.

Kakteenland Steinfeld

Riesige Kakteen gibt es nicht nur in Wild-West-Filmen, denn diese stacheligen Gewächse findet man auch in Steinfeld. Auf einer Fläche von 7000 Quadratmetern, fast so groß wie ein Standard-Fußballfeld, stehen über eine Million Kakteen. Wer das Kakteenland an heißen Tagen aufsucht, sollte sich auf bis zu 50 Grad Lufttemperatur im Gewächshaus einstellen. Belohnt wird man mit Vielfalt, mit über 1500 Arten. Neben Exemplaren aus Italien, Japan und Lateinamerika, hier kommt der sogenannte Schwiegermuttersitz her, wird auch stolz der „Pfälzer Korkenzieher-Kaktus“ präsentiert. Eine Kakteenart, die sich ähnlich einem Korkenzieher in die Höhe schraubt. Wer genug im Gewächshaus geschwitzt hat, kann sich in der Gaststätte nebenan bei frischem Flammkuchen ausruhen. Nicht nur Traditionalisten, sondern auch Veganer und Vegetarier werden auf der Speisekarte fündig.Fahrzeit: 25 Minuten

Kosten: Eintritt kostenlos; Führung bis 29 Personen vorab buchen: 60 Euro

Die Walddusche im Hainbachtal.
Die Walddusche im Hainbachtal.

Walddusche: Eiskalter Wasserstrahl

Das Gute an diesem Ausflug ist: Er kostet nichts. Ziel ist ein Platz inmitten der Natur. Der Ort ist mit einem kleinen Fußmarsch durch das idyllische Hainbachtal, beispielsweise von Frankweiler aus, gut erreichbar. Die historische Walddusche bei Gleisweiler ist gerade an sehr heißen Sommertagen ein Erlebnis für Klein und Groß. Früher, so heißt es, wurde sie von Patienten der Klinik in Gleisweiler genutzt. Wer die Badehose oder den Badeanzug dabei hat, kann herausfinden, ob er diesen Härtetest besteht. Aus etwa drei Metern Höhe prasselt der immerkühle Wasserstrahl nach unten in das Sandsteinbecken – für den einen oder anderen „Kalt-Duscher“ gibt es wohl kaum eine bessere Erfrischung.

Es gibt dort neben diesem doch etwas ungewöhnlichen Stück Pfälzer Medizingeschichte übrigens auch ein etwa 40 Zentimeter tiefes Kneipp-Becken. Errichtet wurde die Walddusche bereits im Jahr 1849. In Betrieb war sie bis etwa 1870. Ausgegraben und restauriert wurde die Dusche dann in den 1990er-Jahren.

Manche Szenen im Praehistorium sind hart.
Manche Szenen im Praehistorium sind hart.

Praehistorium: Das Dino-Museum

Kinder haben Bock auf Dinos. Vielleicht nicht die ganze Kindheit über, aber irgendwann gibt es diese Phase. Nicht nur, aber doch arg mit Dinos befasst sich das Erlebnis-Museum „Gondwana – Das Praehistorium“ in Schiffweiler. Also leider im Saarland – aber wer einen weltgeschichtlichen Abstieg nicht scheut, der kann auch einen kulturellen in Kauf nehmen. Es werden 3D-Filme gezeigt, es gibt auch ein Bewegungskino und ganz viele, sich teils bewegende, Figuren von Dinos oder urzeitlichen Tieren – und auch ein paar Vormenschen bekommt man zu sehen. Für Kinder mit ausladender Fantasie oder sehr ängstliche Gesellen ist die Ausstellung übrigens recht schwierig, da es mindestens einen Erschreck-Moment und auch recht unappetitliche Szenchen gibt. Es gibt auch einen Indoor-Spielplatz, der aber in diesem Jahr bei beiden Besuchen geschlossen war. Durch die Ausstellung ist man recht schnell durch – wer also einen ganzen Tag totschlagen will, kann sich noch eine Kurzwanderung oder den Besuch eines Spielplatzes oder Ähnliches an die Strecke legen – sonst wird der Tag nicht voll.

Fahrtzeit: Rund 75 Minuten.

Eintritt: Erwachsene zahlen 23 Euro, ein Kind zwischen vier und 17 Jahren 17 Euro. Familientickets für Familien mit bis zu drei Kindern gibt’s für 62 Euro.

Am Niederwalddenkmal genießen Besucher einen tollen Blick auf den Rhein.
Am Niederwalddenkmal genießen Besucher einen tollen Blick auf den Rhein.

Ringticket Rheingau

Erlebnisreich ist die Rundtour, die die Bingen-Rüdesheimer Schifffahrtsgesellschaft im Rheingau anbietet. Sie beinhaltet neben einer Wanderung drei Fahrten: zwei mit der Sesselbahn und eine mit dem Schiff. Es gibt auch eine längere Version dieser Tour mit einer weiteren Schifffahrt, die zusätzlich zur Burg Rheinstein führt. Das Ringticket umfasst eine Tour, die Ausflügler von Rüdesheim über Bingen nach Assmannshausen und zurück führt. Sie kann zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten begonnen werden. Auch ist die Wahl des ersten Transportmittels beliebig. So kann der Start beispielsweise in Rüdesheim sein, von wo es mit der Kabinensesselbahn hoch zum Niederwalddenkmal gehen kann. Dort angekommen, kann die Aussicht auf Weinberge, die Rochuskapelle in Bingen und den Rhein genossen werden. Dann geht es auf einer etwa drei Kilometer langen Wanderung durch die Natur in Richtung Jagdschloss Niederwald, wo eine Sesselbahn runter in den Ort Assmannshausen führt. Dort können die Ausflügler dann mit dem Schiff über den Rhein zurück nach Rüdesheim übersetzen – oder eben noch einen Schlenker zur Burg Rheinstein machen.

Dauer: Von Landau bis nach Bingen ist es mit dem Auto eine Stunde. Zwei bis drei Stunden sollten für die Ringtour eingeplant werden. Länger wird der Ausflug für diejenigen, die es etwas gemütlicher angehen und länger picknicken möchten. Die erste Fähre legt in Rüdesheim um 10.30 Uhr ab, in Assmannshausen um 11.10 Uhr, die letzte um 15.40 beziehungsweise 17.55 Uhr.

Preis: Erwachsene zahlen 20 Euro für das einfache Ringticket, für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren werden zehn Euro angerechnet.

Die Ausstellung „Der Deutsche Film“ in der Völklinger Hütte.
Die Ausstellung »Der Deutsche Film« in der Völklinger Hütte.

Völklinger Hütte: Der Deutsche Film

Die Völklinger Hütter ist immer einen Ausflug wert und bis 15. September ganz besonders, denn – wer sie noch nicht gesehen hat – die Ausstellung „Der Deutsche Film – 1895 bis heute“ ist ganz fantastisch. Freilich, mit Kleinkindern sollten Sie lieber ein anderes Ziel wählen, aber für Jugendliche eignet sich der Besuch in der Hütte. In der historischen Gebläsehalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte werden auf Leinwänden und Monitoren Ausschnitte aus 128 Filmen gezeigt. Propaganda, Vor- und Nachkriegsgeschichte, unterschiedliche Epochen, auch aktuelle Streifen, werden in Schlaglichtern angerissen. Der Blick in die DDR-Filmlandschaft lohnt ebenso wie auf „Nosferatu“ oder „Metropolis“. Dazu gibt es mehr als 350 Exponate aus knapp 130 Jahren deutscher Filmgeschichte zu bestaunen. Die Industriekulisse des ehemaligen und gut erhaltenen Eisenwerks ist an sich schon spannend, in der Kombination mit der Ausstellung hat das Ganze einen einnehmenden Charme. Das Schöne: Auch wer kein Cineast ist, sondern einfach gerne Filme schaut, kommt in der Ausstellung auf seine Kosten.

Fahrzeit: Von Landau aus sind es etwa 120 Kilometer und 90 Minuten Fahrzeit. Für den Ausflug sollten Sie früh aufbrechen, die Filmausschnitte summieren sich auf neun Stunden, wenn sie alles sehen möchten.

Dank gut zu handhabender Infogeräte mit Kopfhörern ist ein individueller Gang durch die Halle möglich. Ein kleines Café dient der Erfrischung. Eintritt zur Ausstellung: Erwachsene 9 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sind frei.

Computertechnik im Schwarzwald.
Computertechnik im Schwarzwald.

Bad Herrenalb: Wandern im Schwarzwald

Zum Wandern muss es nicht immer in den Pfälzerwald gehen. Auch im Schwarzwald gibt es wunderschöne Touren. Zum Beispiel den Rundweg über Quellenerlebnispfad und Wurstberg in Bad Herrenalb. Los geht’s am Bahnhof. Der Weg führt zunächst durch den Kurpark, der für die Landesgartenschau 2017 aufgehübscht wurde. Vorbei an der Klosterruine geht es dann ab in den Wald.

Gerade an heißen Sommertagen ist der Schatten der mächtigen Bäume eine Wohltat. Die Route verläuft entlang der Alb, deren glasklares Wasser in einem naturbelassenen Flusslauf den Berg hinab plätschert. Das ist so verlockend, dass wir auf unserer Tour schnell nicht mehr widerstehen konnten. Es hieß Schuhe aus und rein ins kühle Nass.

Apropos Berg: Es braucht eine gewisse Grundfitness, denn es geht stetig aufwärts, mitunter relativ steil. Der höchste Punkt ist im Bad Herrenalber Weiler Zieflensberg erreicht, wo unbedingt die Spechtschmiede angesteuert werden sollte. Erstens bietet sich eine Einkehr im Landgasthof an, zweitens ist das dortige Rechenzentrum sehenswert. Zurück zum Startpunkt geht es auf der anderen Seite des Wurstbergs. Am Ende der Runde stehen schließlich rund 11,5 Kilometer auf der Uhr.

Fahrzeit: etwa eine Stunde

Kosten: keine, am Bahnhof gibt es kostenlose Parkplätze

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