Bornheim Speeter-Mitarbeiter sollen unkompliziert neue Jobs finden

Die Produktion der Fertigteile war seit Jahren ein Zuschussbetrieb.
Die Produktion der Fertigteile war seit Jahren ein Zuschussbetrieb.

Die Mitarbeiter, die wegen der Schließung der Beton-Fertigteile-Produktion von Speeter in Bornheim ihre Stelle verlieren, müssen nicht auf der Straße stehen. Sie sind gefragte Facharbeiter.

Speeter schließt seine Beton-Fertigteile-Produktion. Noch am Tag unserer Veröffentlichung dieser Nachricht vor einer Woche meldeten sich mehr als 20 Firmen bei Geschäftsführer Daniel Bosch und signalisierten Bereitschaft, einen oder auch mehrere Mitarbeiter übernehmen zu wollen. Mit einer hauseigenen Jobbörse soll jetzt ein Wechsel erleichtert werden.

Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht von der Entlassung der in der Produktion beschäftigten über 50 Mitarbeiter herumgesprochen. Der Bornheimer Spezialist für schlüsselfertige Industrie- und Gewerbegebäude geht davon aus, dass bereits im Oktober mindestens die Hälfte der entlassenen Mitarbeiter, allesamt im Niedriglohn-Sektor, bei einem neuen Unternehmen in der Südpfalz in Lohn und Arbeit sein werden.

Telefon steht nicht still

„Mit diesem überwältigenden Interesse haben wir nicht gerechnet“, betont Bosch. Händeringend würden Lagermitarbeiter, Stapelfahrer, Glaser oder auch Gerüstbauer gesucht, ebenso Betonbauer, die beispielsweise eine Firma in Waghäusel benötigt. Noch am Donnerstag händigte der Speeter-Geschäftsführer den betroffenen Mitarbeitern ein 50-seitiges Papier aus, in dem die verschiedenen Firmen, die gerne Mitarbeiter übernehmen würden, samt Jobangebot und Ansprechpartnern inklusive Kontaktdaten aufgeführt sind. Bei Bedarf können Mitarbeiter somit direkt mit den Interessenten in Verbindung treten.

Weil das Telefon bei Speeter aber noch immer nicht still steht, bereitet Bosch jetzt für den 19. September, 15 Uhr, eine Jobbörse im Unternehmen in Bornheim vor. So sollen vor allem den langgedienten Mitarbeitern und jenen mit Sprachbarrieren schwierige Bewerbungsprozesse erspart bleiben. Bosch: „Diese Barriere will ich mindern, vielleicht sogar brechen.“ Im persönlichen Gespräch in ungezwungener Atmosphäre soll ein erster Austausch zwischen suchenden Firmen und Mitarbeitern möglich werden.

Über Jahre Zuschussbetrieb

Thomas Speeter, Chef der 1971 gegründeten Unternehmensgruppe, hatte bereits seit Jahren die Sparte Fertigteil-Produktion subventioniert. Als jetzt im Zuge der Krise in der Baubranche immer mehr Aufträge ausblieben, kaum noch verkraftbare Finanzierungszinsen und gestiegene Materialkosten das Gesamtunternehmen in eine Schieflage zu rücken drohten, entschied er, sich auf sein Kerngeschäft, das schlüsselfertige Bauen, zu konzentrieren und die Produktionshallen zu schließen.

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