Landau Sportjugend: Das ist los beim Sommercamp in Landau

Freizeitleiter Eric Conrad (im roten Shirt) und Arabella Bernhard erklären die Regeln des Volleyballspielens.
Freizeitleiter Eric Conrad (im roten Shirt) und Arabella Bernhard erklären die Regeln des Volleyballspielens.

Wenn man in den Sommerferien nicht in den Urlaub fährt, muss es trotzdem nicht langweilig werden. Die Sportjugend Pfalz lädt Kinder und Jugendliche zum jährlichen Sportcamp ein. Und die können sich so richtig austoben.

Die Schüler in der Pfalz haben Sommerferien – und was gibt es Schöneres, als mit den besten Freunden ins Freibad zu fahren? Blöd nur, wenn diese im Urlaub sind. Zum Glück gibt es das Sport- und Kindercamp der Sportjugend Pfalz am La Ola in Landau. Das Camp startete am letzten Schultag und endet am 21. Juli.

In der ersten Woche sind Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 16 Jahren eingeladen, mit Gleichgesinnten zu zelten, Sport zu treiben und zusammen die Freizeit zu genießen. In der zweiten Woche dann sind die Neun- bis Elfjährigen dran. Wer jedoch denkt, das Camp diene der Entspannung, der hat weit gefehlt. Mit dem Frühsportprogramm geht es schon um sieben Uhr los, so Freizeitleiter Eric Jung von der Sportjugend Pfalz. Der 35-Jährige begleitet das Camp in Landau seit 2007 jedes Jahr. Nur während der Corona-Jahre sei es ausgefallen. Seine Kollegin Arabella Bernhard, seit sieben Jahren dabei, macht genau wie ihr Kollege und die anderen Betreuer ehrenamtlich mit. Kein leichter Job, „denn man muss alle Betreuer einzeln abtelefonieren. Durch die ehrenamtliche Aufgabe werden es immer weniger“, sagt die 27-Jährige.

Als Freizeitleiter kümmern sie sich um die Organisation des Camps, um das Essen und den Einkauf. Dieses Mal seien 15 Betreuer für 100 Kinder und Jugendliche am Start. Hin und wieder könne es auch mal stressig werden. Vor allem „während der ersten Nächte ist Theater. Da wird die Nachtruhe um 22 Uhr noch nicht immer eingehalten“, erzählt Eric Conrad.

Es wird immer frisch gekocht. Für einhundert Teilnehmer gar nicht so leicht.
Es wird immer frisch gekocht. Für einhundert Teilnehmer gar nicht so leicht.

„Rundum-Sorglos-Paket“

Die jungen Leute sollen Einblick bekommen in möglichst viele unterschiedliche Sportarten. Dieses Mal hat die Sportjugend Pfalz die Tauchsportgruppe Klingenmünster eingeladen. Der Verein hat mit den Jugendlichen einen Tauchkurs im La Ola gemacht. Das sei gut angekommen, erzählen die beiden. „Das Camp ist für alle, die auch was Neues ausprobieren wollen“, sagt Conrad. Vor einigen Jahren noch standen sogar „kuriose“ Disziplinen wie Luftgewehrschießen auf dem Plan. Dafür sei ein externer Trainer gekommen. Damit auch wirklich jeder so viele Sportarten ausprobieren kann wie möglich, werden die einzelnen Disziplinen von einem Betreuer übernommen. Jeden Tag probieren die jungen Teilnehmer eine neue Station aus. Am nächsten Tag „rotieren“ sie zur nächsten Disziplin. Und damit nach der ganzen Anstrengung niemand vom Fleisch fällt, wird für alle frisch gekocht. Das Kochen übernehmen die Betreuer zwar alleine, „aber beim Abräumen der Tische dürfen die Jugendlichen helfen“, sagt Bernhard.

„Es ist besser als zu Hause zu sein, und meine Freunde sind seit ein paar Jahren schon dabei“, sagt die elfjährige Carlotta. Sie kann kaum verbergen, dass sie den meisten Spaß beim Judo gehabt hat, was für sie eine ganz neue Sportart gewesen sei. Und genau darum geht es, sagt Freizeitleiter Conrad: „Wir wollen Interessen wecken und Gemeinschaften bilden.“ Für eine Woche würden 280 Euro pro Person anfallen. Arabella Bernhard erzählt, dass das Camp eine „gute Möglichkeit für Kinder aus allen Schichten“ biete, sich sportlich zu betätigen, Freunde zu treffen und dabei eine Woche lang versorgt zu werden. Die Betreuer sind nicht nur Aufpasser, sondern auch Motivationstrainer. Bei einer gemeinsamen Radtour nach Klingenmünster waren sie stärker gefordert: „An dem Tag war es sehr heiß und es war einfach sehr anstrengend für die Kinder und Jugendlichen.“ Die meisten Disziplinen werden aber in der näheren Umgebung gemacht. In der Turnhalle in Offenbach wird Fußball gespielt, woanders dafür Handball und am Camp Volleyball oder es wird geturnt.

Betreuer werden immer gebraucht

Damit auch in Zukunft ein sportliches Programm umgesetzt werden kann, braucht die Sportjugend immer neue Betreuer. Letztes Jahr hat der sechzehnjährige Gabriel das Camp zum ersten Mal besucht. „Ein Freund hat mich hierher geholt. Und vielleicht möchte ich nächstes Jahr auch Betreuer werden.“ Mit 16 Jahren darf man sich zu den Prüfungen für die Betreuerlizenzen anmelden, sagt Conrad. „Man muss eine eigene Sportstunde und abhalten und zeigen, dass man selbstständig arbeiten kann“, erklärt Freizeitleiterin Bernhard.

Um den sportlichen Tag abzurunden, werden die jungen Leute am Abend nochmal richtig aktiv werden. In Mannschaftsspielen heißt es klein gegen groß, Betreuer gegen Kinder und Jugendliche. Wenn die Teilnehmer gewinnen, dann kann es sein, sagt die Freizeitleiterin, dass zur Belohnung auch mal der Frühsport ausfällt. Langes Schlafen will verdient sein.

Wenn am Sonntag die „Größeren“ abreisen, kommen direkt 50 Neun- bis Elfjährige nach und schlagen ihr Camp auf. Die meisten Betreuer werden dann abgelöst. Doch Eric Conrad und Arabella Bernhard ziehen beide Wochen durch. Für sie heißt es dann wieder: Eine Woche Sport, motivieren, kochen und unterhalten.

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