Landau Wärmeplanung: Landau will sich nicht abhängig machen

Fernwärmerohre werden überwiegend unterirdisch verlegt.
Fernwärmerohre werden überwiegend unterirdisch verlegt.

Der Bund hat die Länder verpflichtet, Wärmeplanungen zu erarbeiten. Diese werden die Aufgabe an die Kommunen weiterreichen. In Landau arbeiten die Stadt und der örtliche Versorger Energie Südwest bereits daran. Erste Ergebnisse sollen zum Jahresende vorliegen, die komplette Planung im kommenden Jahr.

Nach Angaben von Umweltdezernent Lukas Hartmann (Grüne) ist ein Wärmenetz geplant, das nicht nur von Erdwärme gespeist wird. So sollen beispielsweise auch Abwärme der Industrie oder Prozesswärme eingespeist werden, möglicherweise auch Solarthermie. So soll die Abhängigkeit von einem oder zwei Anbietern reduziert werden. In der Vergangenheit war bekanntgeworden, dass beispielsweise die Abwärme des Krematoriums ungenutzt an die Umgebung abgegeben wird.

Mindestens zwei Viertel bekommen Fernwärme

Hartmann sagte im Stadtrat auch, dass nicht alle Gebäude in Landau an Wärmenetze angeschlossen werden können. Beispielsweise bei weiter entfernt liegenden Stadtdörfern dürfte sich dies nicht rechnen. Dort kommen andere Möglichkeiten wie Kalte Nahwärmenetze oder Wärmepumpen in Betracht. Definitiv geplant ist jedoch ein Anschluss des neuen Stadtviertels südlich der Wollmesheimer Straße. Fest steht auch schon, dass der Osten des Stadtgebiets mit Fernwärme versorgt werden soll. Dafür soll das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation genutzt werden.

Die SPD-Fraktion im Stadtrat legt darauf Wert, dass bereits ein erster Zwischenstand zur kommunalen Wärmeplanung vorliegt, bevor eine Entscheidung über den Verkauf von Flächen im neuen Gewerbegebiet D12 an die Geothermie-Unternehmen Vulcan und IKAV/Geox fällt. Wie berichtet, will die Stadt vor einem Grundstücksverkauf sicherstellen, mit ausreichend Wärme beliefert zu werden.

Wie die Verwaltung auf Anfrage der SPD mitgeteilt hat, kann das Landauer Geothermiekraftwerk bis Ende 2023 vier Megawatt Wärme liefern, wenn man sich nur auf Wärme beschränken, also keinen Strom mehr erzeugen würde, wären es knapp 18 Megawatt, mit der geplanten weiteren Bohrung über 31 Megawatt. Dies ist nur ein Bruchteil des gesamten Wärmebedarfs der Stadt.

Der Stadtrat hat mit großer Mehrheit der Stadtspitze um Oberbürgermeister Dominik Geißler das Mandat erteilt, mit den Geothermie-Anbietern zu verhandeln. Nur Pfeffer&Salz und die AfD lehnen dies ab.

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