Landau Weinbuch: RHEINPFALZ-Kolumnist Jürgen Mathäß schreibt über Mallorca

Um die Bergdörfern Puigpunyent und Esporles reifen die Trauben im spanischen Rebenmeer.
Um die Bergdörfern Puigpunyent und Esporles reifen die Trauben im spanischen Rebenmeer.

Der Landauer Weinjournalist und RHEINPFALZ-Kolumnist Jürgen Mathäß liebt Wein – und Mallorca. In seinem neuen Buch verbindet er diese Leidenschaften.

Gute Ideen entstehen ja oftmals aus einer Schnapslaune heraus. Bei dem Landauer Jürgen Mathäß war es eher eine Weinlaune, wie er über die Geburtsstunde seines Buchs „Mallorca & Wein“ erzählt. Was auf zwei Flaschen Rotwein in guter Gesellschaft von Mitherausgeber Wolf Wilder folgte, waren mehrere Stippvisiten auf Mathäß „Lieblingsinsel“, die er bereits seit rund 40 Jahren bereist. Nach zahlreichen Besuchen bei den ortsansässigen Bodegas, Recherchen und Arbeit an Texten ist ein über 200 Seiten starkes Buch entstanden, in dem Mathäß, Wilder und Fotograf Thilo Weimar die Leser und Leserinnen auf eine weinfrohe Reise über die Insel mitnehmen.

Deutsche Weinliebhaber auf der Insel

Ein Landauer schreibt also ein Buch über Mallorca. Was kann die Leserschaft davon erwarten? Nachgezeichnet wird in „Mallorca & Wein“ die Geschichte des Weinbaus auf der Insel, der „erst seit den 1980er-Jahren an Fahrt aufgenommen hat“, wie Mathäß erzählt. Er unterscheidet in Sachen Weinbau grob zwei Konzepte: „Es werden zum einem internationale Rebsorten angebaut, aus denen die typischen kräftig-dunklen Rotweine Spaniens entstehen. Und dann gibt es die mallorquinischen Sorten, die zartere und cremigere Weine ergeben. Teilweise erinnern sie an Rosé.“ Zu finden ist in dem Buch auch ein Kapitel über ausländische Insel-Liebhaber, die einen kleinen Weinberg besitzen und aus dessen Trauben Wein machen lassen. So pendelt das Ehepaar Kittelberger zwischen Reutlingen und Mallorca, die Berliner Familie Schulz baut auf 1,5 Hektar Wein an. Semsettin Kocak ist wohl der einzige türkischstämmige Weinbergsbesitzer auf Mallorca. Und der Pfälzer Thomas Wambsganß ist seit den 1990er-Jahren auf Mallorca und vergrößert derzeit seinen Betrieb.

Vor allem Rotweine lagern in den Fässern: Ein Blick in den Weinkeller der Bodega Ribas.
Vor allem Rotweine lagern in den Fässern: Ein Blick in den Weinkeller der Bodega Ribas.

55 Bodegas im Porträt

Im Zentrum des Buchs stehen jedoch die 55 Porträts von Bodegas – jedes der Weingüter ist eine Klasse für sich. Und sie alle bergen individuelle Besonderheiten, die Mathäß aufzeigt. So wie das Weingut Ca’n Verdura, dessen Fässer und Tanks sich hinter einem Garagentor verbergen. Dort verarbeitet Winzer Tomeu Llabrés vor allem einheimische Traubensorten wie Mantonegro und Premsal. Auf Besuch ist er nicht eingestellt. Eines der größeren Weingüter auf der Insel ist „Atlan & Artisan“, an dessen Spitze Winzer Sebastian Keller aus Freudenberg steht. Er blieb irgendwann auf Mallorca hängen und bewirtschaftet nun 29 Hektar, aus denen zwei dunkle und gerbstoffreiche Rotweine aus internationalen Sorten entstehen. Ganz mallorquinisch dagegen ist die Weinfamilie Ribas aufgestellt, die in zehnter Generation auf 45 Hektar Spitzenweine erzeugt.

Parallelen zur Pfalz

Die am meisten besuchte Bodega auf der spanischen Insel ist Macià Batle, wo auf 200 Hektar auch einheimische Sorten wie Giró Ros und Gorgollassa angebaut werden. An dem Weingut lässt sich zudem die Bedeutung des Tourismus für die mallorquinische Weinbranche nachverfolgen – und eine Parallele zum Weinanbaugebiet Pfalz ziehen. „In vielen Bodegas gibt es mittlerweile ein touristisches Konzept mit Ausschank in der Vinothek, Verkostungsangebote und einem Shop“, sagt Mathäß. Die Kapitel werden deshalb mit Gastronomie- und Hoteltipps ergänzt, die aus dem Werk „Reiseführer für Weininteressierte“ machen.

Lesezeichen

Mallorca & Wein“, Jürgen Mathäß, Thilo Weimar und Wolf Wilder. 224 Seiten, 39,90 Euro, ISBN 978-3000780608. Erhältlich in deutsch und englisch bei www.vinos.de, www.mallorquiner.com und www.amazon.de.

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