Landau Zur Erinnerung

An vier Stellen im Stadtgebiet haben Mitarbeiter des städtischen Bauhofs sechs Stolpersteine verlegt, um an das Schicksal ehemaliger jüdischer Mitbürger zu erinnern: in der Landwehr-, der Glacis-, der Kron- und der Westbahnstraße.

Wie berichtet, wird der Kölner Künstler Gunter Demnig voraussichtlich im April wieder nach Landau kommen und weitere Steine in Bürgersteige einlassen. Die Verlegung in Eigenregie soll es nicht mehr geben, so Christine Kohl-Langer, Leiterin des Stadtarchivs. Demnig will mit dieser Regelung zum Ausdruck bringen, dass die Verlegung der einzelnen Steine keine Routine ist. „Wir möchten bewusst keine Massenverlegungen, um der damaligen Massenvernichtung etwas entgegenzusetzen“, zitiert Kohl-Langer den Künstler. Nächstes Jahr werden Kohl-Langer und die Initiative Stolpersteine dann auch wieder Führungen zu den Orten der Erinnerung anbieten, zumal sich 2015 die Deportation nach Gurs zum 75. Mal jährt. Sechs neue Steine stehen für sechs weitere Schicksale im Landau der Nazizeit. Landwehrstraße 2: Ernst Weil, geboren 1924, flüchtete 1940 in die USA und überlebte den Holocaust. Glacisstraße 3: Der Jurist Dr. Emil Dosenheimer, Jahrgang 1870, erhielt 1933 Berufsverbot. Er starb am 16. Februar 1936. Kronstraße 7: Dort wohnte Else Scholem, 1897 geborene Tietz. Sie flüchtete 1936 nach Brasilien und überlebte. Westbahnstraße 20: Der Jurist Dr. Julius Goldberg, geboren 1881, erhielt 1933 Berufsverbot, flüchtete 1938 mit seiner Frau Elsa, 1887 geborene Klein, und mit der Tochter, Ruth Ellen Waitzfelder, 1914 geboren, in die USA. Alle drei überlebten. (sas)

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