Landau Zwischen Pinseln und Hochdruckreiniger

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Trotz Lernstress für die Abiturprüfungen im Januar hatten einige Schüler der 13. Klasse des Alfred-Grosser-Schulzentrums noch Zeit für den guten Zweck. In zwei Projekten wurden Weihnachtsgeschenke gesammelt und eine Mauer auf dem Schulgelände verschönert.

In dem Arbeitskreis „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, benannt nach der Auszeichnung, die das Alfred-Grosser-Schulzentrum 2013 erworben hatte, standen Ende des vergangenen Jahres gleich zwei wichtige Projekte an: Die Verschönerung der Außenflächen im Schulgelände und die Aktion „Weihnachtsgeschenke für Bedürftige“. Zur Verschönerung wurde eine Wand direkt vor den Sälen ausgesucht. Die Idee kam von den Abiturienten Katja Nohr, Miriam Schäfer und Danny Straßer. Nur, wie sollte die Wand aussehen? Inspiration holten sich die drei direkt in den Klassensälen: Was für aussagekräftige Motive gefallen den Schülern und welche Vorschläge unterbreiten sie? „Die Resonanz war echt groß“, berichtet Miriam Schäfer. „Mit so vielen Ideen hatten wir gar nicht gerechnet. Die Ausbeute ergab viele Texte, aber auch Motive, wie die Flaggen der Welt oder Menschenketten waren dabei. Echt toll.“ Katja Nohr ergänzt: „Wir konnten uns aus der tollen Ideenflut kaum entscheiden. Aber dann kamen wir auf die Idee, mehrere Bildmotive zu einer Collage zu verarbeiten.“ „So hatten wir mehr Inspiration von den Schülern in unseren Bildern. Wir entschieden uns für fünf Collagen“, meint Danny Straßer. Nachdem der Ideenreichtum in Bild und Text verarbeitet war, ging es ans Handwerkliche. Zuerst musste die Wand gesäubert werden. „Also, nach der Arbeit mit dem Hochdruckreiniger war die Wand picobello sauber. Und wir sahen aus, als hätten wir schon eine Woche kein Wasser mehr gesehen“, erzählt Miriam Schäfer lachend. Die Kreisverwaltung in Landau gab grünes Licht und unterstützte die Jugendlichen mit der Übernahme der Kosten für Farbe und Pinsel. Nach einer Woche intensiven Bemalens und mit viel Unterstützung der beiden Hausmeister Hans-Joachim Kreuzburg und Peter Neumann konnten die Schüler das Endergebnis ihrer Idee bewundern. Den drei Künstlern sei es dabei wichtig gewesen, Werte, wie Toleranz, Vielfältigkeit und Rücksicht zu vermitteln. Dabei galt das Motto: „Wir sind alle gleich - und doch verschieden.“ Die Abiturienten Julian Berger, Anna Blumenstiel, Katharina Wicke und Elftklässlerin Ann-Kathrin Schneider, versuchten sich derweil als Weihnachtsboten „des Glücks und der Freude“. Dafür sammelten die Schüler an die 200 Geschenke für Kinder aus Flüchtlingsfamilien. Julian Berger erzählt: „ Wir wollten im Rahmen der Flüchtlingshilfe unseren Beitrag leisten. Ich hatte die Idee und sofort zogen die anderen Mitschüler nach.“ Nach dem Okay der Schulleitung schritten sie mit Elan zur Tat. Auch sie gingen mit ihrer Bitte durch die Klassensäle und machten auch vor ihren Lehrern nicht Halt. „Nach dem Aufruf war fast kein Platz mehr, um die vorbeigebrachten Spenden unterzubringen. Die Mensa und unsere Zimmer zu Hause waren vollgestellt. Aber es hat echt Spaß gemacht.“ Und Ann-Kathrin Schneider meint: „ Wir hatten fast keinen Ausschuss. Manchmal waren sogar neu gekaufte Spielsachen dabei. Das war beeindruckend.“ Vom Puzzleteilchenzählen haben die Schüler jetzt allerdings erst mal die Nase voll. Da man keine Puzzles verschenken könne, bei denen die Hälfte fehle, sei Zählen angesagt gewesen, berichten sie. Spieletechnisch seien sie nun auch auf dem neusten Stand, schließlich habe man auch alle einmal durchspielen müssen. Von einem ansässigen Schuhladen wurden sie mit leeren Kartons unterstützt, was für alle eine große Hilfe war. An die 20 Rollen Geschenkpapier und diverse Klebemittel waren notwendig, um alles zu verschönern. Die Sammelaktion ging dann unter dem Motto „Weihnachten für alle“ an die Tafel in Bad Bergzabern. Diese leitete die Spenden an die Kinder- und Jugendheime in der Region und an die Flüchtlinge vor Ort weiter. Und in einem sind sich die fleißigen jugendlichen Weihnachtsboten einig: die Augen der Kinder beim Beschenken und die Dankbarkeit zu sehen – das sei das beste Weihnachtsgeschenk gewesen.

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