Ludwigshafen Überzeugende erste Saison in A-Klasse

«LUDWIGSHAFEN.» Der ASV Edigheim hat in der vergangenen Runde erstmals in seiner 113-jährigen Vereinsgeschichte in der A-Klasse Rhein-Pfalz gespielt. Eine tolle Sache für die Blau-Weißen, die nach einer Saison mit vielen Verletzungen, Höhen und Tiefen am Ende einen respektablen siebten Platz belegten.

Dass diese Mannschaft einen guten Charakter hat, bewies der ASV am letzten Spieltag im Auswärtsspiel beim ESV Ludwigshafen. Der musste unbedingt gewinnen um Meister zu werden, während es für die Edigheimer nur noch um die „goldene Ananas“ ging. Erschwerend kam hinzu, dass die Gäste am Vorabend den 30. Geburtstag ihres Trainers Marco Malizia feierten. „Das Personal ist knapp, ich muss selbst spielen“, sagte der Übungsleiter vor der Partie und verdrehte die Augen. Er habe seit Jahren nicht mehr gekickt und nur Kraft für eine Viertelstunde, ergänzte Malizia. So war es auch. Nach exakt 15 Minuten verließ er den Platz, nicht ohne angedeutet zu haben, dass er mit dem Ball umzugehen weiß. Seine ersatzgeschwächte Mannschaft verkaufte sich teuer und ging nach der Pause mit einem herrlichen Kopfballtor von Sascha Schütz sogar in Führung. Doch irgendwann ließen die Kräfte nach und am Ende hieß es 1:4. „Ich bin froh, dass wir so einen großen Kader hatten, sonst wäre es angesichts unserer zahlreichen Verletzungen richtig eng geworden“, atmete Malizia auf. Nach der 0:5-Niederlage in Friesenheim Anfang März sah es trübe aus. Da trennte den ASV nur ein Punkt von den Abstiegsplätzen. Doch dann startete das Team durch, verlor von den nächsten acht Partien nur eine und holte in diesem Zeitraum 17 Punkte. Mit dem 2:0-Sieg gegen Eisenberg war der Klassenverbleib vorzeitig gesichert. Der VfR Friesenheim, der seit vielen Jahren versucht, in die Bezirksliga aufzusteigen, hat es trotz einer starken Saison nicht geschafft und belegte Platz drei. In der gesamten Vorderpfalz holte kein Tabellendritter so viele Punkte wie der VfR. Was die Stärke der Friesenheimer noch mehr unterstreicht, ist folgende Begebenheit: Das Team startete mit zwei Niederlagen in die Saison, blieb danach aber 28 Mal in Folge ungeschlagen. Kaum zu glauben, dass dies nicht reichte. Die Mannschaft der Trainer Toni Maric und André Werz war intakt und glaubte bis zum Ende an ihre Chance. Im April bewies der VfR im Spitzenspiel beim ESV eine tolle Moral und machte aus einem 0:1-Rückstand einen 2:1-Erfolg. „Wir haben den Sieg mehr gewollt“, sagte Maric damals. Friesenheim hatte nicht nur die längste Serie ohne Niederlage, sondern war auch beste Rückrundenelf. Der FC Arminia Ludwigshafen II ist der Dauerbrenner in der Liga. Seit zehn Jahren gehört der FCA ununterbrochen dieser Spielklasse an, nur der TuS Dirmstein ist noch etwas länger dabei. In der abgelaufenen Saison lief es allerdings nicht so rund. Das Team stand zeitweise auf einem Abstiegsplatz und Trainer Jens Kohlgrüber warf das Handtuch. Doch mit vier Siegen aus den letzten fünf Partien erreichten die am Ende von Alexander Becker und Nils Kohlgrüber trainierten Schwarz-Weißen das rettende Ufer und wurden Neunter. Einen Platz und einen Punkt dahinter folgt Alemannia Maudach nach einer nervenaufreibenden Runde. „So etwas habe ich in meiner gesamten Laufbahn noch nie erlebt“, stöhnte Trainer Ralf Wieandt angesichts einer nicht enden wollenden Verletztenliste. In der Hinserie zogen sich drei Mann einen Kreuzbandriss zu. Und nach der Winterpause mussten die Alemannen nahezu durchgängig auf die verletzten Liborio Barba und Alejandro Afonso-Gomez, zwei ihrer wichtigsten Spieler, verzichten. Die Alemannia kämpfte sich durch, gewann immer mal wieder wichtige Spiele und entschied vor allem zweimal das jeweils gut besuchte Lokalderby gegen den Rivalen SV Maudach souverän für sich (6:1, 3:0). Aufsteiger SV Maudach wurde abgeschlagen Vorletzter. Dabei fehlte es dem Team nicht an fußballerischer Klasse, sondern schlicht an Masse. Der Kader war zu klein, immer wieder fielen Spieler aus oder sagten ab. Das führte dazu, dass der SVM zu zwei Partien nicht antrat. Die Euphorie, die nach dem Aufstieg 2017 herrschte, bröckelte immer mehr. Trainer Hansi Klein, der Dominik Preis abgelöst hatte, bekam trotz großen Engagements den Karren nicht mehr flott. Künftig bilden die beiden Maudacher Klubs eine Spielgemeinschaft.

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