Ludwigshafen 11,7 Millionen Euro für mehr Sicherheit

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Als „Meilenstein für mehr Sicherheit für die Bürger in der Vorderpfalz“ hat Ludwigshafens Ordnungsdezernent Dieter Feid (SPD) gestern beim symbolischen ersten Spatenstich die neue integrierte Leitstelle bezeichnet, die direkt neben der Hauptfeuerwache am Kaiserwörthdamm im Stadtteil Mundenheim gebaut wird.

Dass Feid mit dieser Einschätzung nicht übertrieben hat, belegten die gut 200 Gäste, die zum Baustart gekommen waren. Denn das Projekt stemmt die Stadt Ludwigshafen nicht allein. Vielmehr sind hier auch noch das Land und die Städte Neustadt, Frankenthal, Speyer sowie der Landkreis Bad Dürkheim und der Rhein-Pfalz-Kreis mit im Boot. Für diese 1200 Quadratkilometer große Region und ihre 600.000 Einwohner wird die integrierte Leitstelle ab Ende 2017 zuständig sein. Hier laufen dann alle nicht-polizeilichen Notrufe aus den vier Städten und den zwei Landkreisen ein: also immer dann, wenn es um Einsätze von Feuerwehren und Rettungsdiensten sowie um Krankentransporte geht. Laut Dieter Feid wird die Leitstelle über eine Fläche von 1500 Quadratmetern verfügen und ein dreistöckiges, rechteckiges Gebäude sein. 100 Mitarbeiter von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Katastrophenschutz werden hier dann an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr Dienst tun. Leiter der integrierten Leitstelle wird Udo Gruber. Der 53-Jährige, der in Dannstadt-Schauernheim wohnt, ist Führungsdienstbeamter bei der Ludwigshafener Berufsfeuerwehr. Die Baukosten liegen bei 11,7 Millionen Euro. Davon übernimmt das Land 6,1 Millionen Euro, den Rest schultern die Kommunen. Ihr Kostenanteil richtet sich nach der Einwohnerzahl. Die Stadt Ludwigshafen muss 1,6 Millionen Euro zahlen, der Rhein-Pfalz-Kreis 1,6 Millionen, der Kreis Bad Dürkheim 1,2 Millionen, Neustadt 500.000, Speyer 470.000 und Frankenthal 440.000 Euro. Die Betriebskosten trägt laut Feid das Land. Innenstaatssekretär Randolf Stich (SPD) würdigte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Er verwies auf die technischen Ansprüche: „Allein die Technik kostet fünf, sechs Millionen Euro.“ Dies sei auch wichtig, da pro Jahr dann rund 6000 Feuerwehreinsätze und 155.000 Einsätze der Rettungsdienste von der Leitstelle aus betreut würden. Feid sagte, dass die Leitstelle im vierten Quartal 2017 in Betrieb genommen werden soll – „davor steht ein mehrwöchiger Probebetrieb an“. Er erinnerte an die lange Vorgeschichte des Projekts. Sie begann im Herbst 2009 mit dem Auftrag vom Land. Der zunächst für 2013 vorgesehene Spatenstich musste verschoben werden wegen vorübergehender Überlegungen der Europäischen Union, die Krankentransporte zu privatisieren. Aber jetzt freue er sich über den „Zusammenschluss von Feuerwehr und Rettungsdienst“. Wichtig sei die Rolle von Feuerwehrchef Peter Friedrich gewesen, würdigte Feid: „Er hat viele dicke Bretter gebohrt.“ Allerdings versäume Friedrich den Start der Leitstelle, da er Anfang 2017 aufhöre. Mundenheims Ortsvorsteherin Anke Simon (SPD) freute sich, dass ihr Stadtteil „am Ortseingang ein markantes Gebäude bekommt“. Der Neubau sei auch für die Mitarbeiter der bisherigen Leitstelle wichtig, die vom Deutschen Roten Kreuz betrieben wird und ebenfalls in Mundenheim ansässig ist: „Sie warten alle auf eine Modernisierung, die jetzt ja kommt.“ Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) war wegen eines Termins bei Kanzlerin Angela Merkel nicht beim Spatenstich. Zur RHEINPFALZ sagte sie aber, dass sie sich über die Realisierung „des lange von uns unterstützten Projekts“ freue. „Man muss heute so professionell aufgestellt sein“, betonte Lohse. (ax)

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