Ludwigshafen 14-Jährige stiehlt allen die Show

MAXDORF. Die Ludwigshafenerin Kyra Wiegand stahl bei der 24. Auflage des Triathlon- und Jedermannschwimmens der TSG Maxdorf am Sonntagmittag im Kreishallenbad Maxdorf/Lambsheim fast allen die Show. Die 14 Jahre alte Ausnahmeschwimmerin, die nun für die SG Worms an den Start geht, ließ über die längste Distanz des Tages, die 1000 Meter, nur drei Männer vor und war in 11:56,0 Minuten selbstverständlich schnellste Frau.

Etwas abseits hatte Kyra Wiegand ihren Klappstuhl neben dem Nichtschwimmerbecken aufgebaut, atmete nach getaner Arbeit erst einmal tief durch. So ganz zufrieden sei sie nicht, meinte die Kaderschwimmerin. Immerhin sind ihre Ziele für den Sommer hochgesteckt. „Ich möchte bei den deutschen Meisterschaften über 200 und 400 Meter Lagen und in den Krauldisziplinen gerne aufs Podest“, sagte sie. Linus Stimmel aus Worms ist von Hause aus Triathlet, ein ziemlich guter sogar. Im vergangenen Jahr wurde er Dritter in der Gesamtwertung des Cups der Deutschen Triathlon Union bei den Junioren, belegte Rang vier bei den deutschen Meisterschaften in seiner Altersklasse und zählt zu den besten Nachwuchsdreikämpfern Deutschlands. Am Sonntag pulverisierte der C-Kaderathlet mit 10:52,8 Minuten den 1000-Meter-Veranstaltungsrekord, pflügte mit einem Affenzahn durch das Becken des Kreis-Hallenhallenbades. Zuvor hatte er die 200 Meter souverän gewonnen. Staunend stand Hans-Jürgen Thiele, der „Erfinder“ des Triathlon- und Jedermannschwimmens, selbst früher ein erfolgreicher Schwimmer und Triathlet, am Rand. Noch immer ist er als erster Wettkampfrichter aktiv dabei, hat aber die Gesamtorganisation längst in jüngere Hände gegeben. Sebastian Gehrke und sein Team managen die Veranstaltung seit der 22. Auflage. Dass zwei Schwimmveranstaltungen parallel stattfanden, störte die Organisatoren kaum. „Zu uns kommen doch hauptsächlich die Triathleten“, sagte Gehrke. So wie Karsten Dellbrügge vom TV Mußbach. Er zählt in Maxdorf quasi schon zum Inventar. Im letzten Jahr musste er krankheitsbedingt passen, aber man muss schon lang in den Archiven suchen, um den Namen Dellbrügge nicht zu finden. Fast 53 Jahre ist der „Oldie“. Er kann es aber noch mit den „jungen Wilden“ aufnehmen. Das bewies er auch am Sonntag wieder. In 11:53,4 Minuten belegte er hinter den Nachwuchscracks von „stimmel-sports“ Platz drei. Viele der Maxdorfer Dreikämpfer waren in doppelter Funktion unterwegs – als einer von rund 30 Helfern und als Wettkampfteilnehmer. So wie beispielsweise Thomas Götz oder Thomas Schlohmann. Letzterer nach längerer Schwimm-Abstinenz erst wieder fünf, sechsmal im Wasser, setzte nach dem letztjährigen Triathlon- und Jedermannschwimmen bis Oktober aus. „Als ich das erste Mal wieder ins Schwimmtraining ging, hatte ich gleich ein ganz gutes Wassergefühl“, erinnerte er sich. Die Veranstaltung zählt für ihn zum Pflichtprogramm – wie auch der Maxdorfer Mitteldistanztriathlon am 14. Juni. „Und dann kommt noch ein Marathon dazu. Vielleicht im Frühjahr. Das weiß ich aber noch nicht“, meinte er, nachdem er die 1000 Meter in 16:21,2 Minuten zurückgelegt hatte. Etabliert hat sich inzwischen die 4x50 Meter-Staffel als Stimmungs-Höhepunkt zum Ende. TSG Maxdorf gegen „stimmel-sports“, lautete das mit Spannung erwartete Duell. Beide Teams boten ihre stärksten Schwimmer auf. Erst die letzten 50 Meter brachten die Entscheidung, als sich Maxdorfs Christof Groh etwas absetzen konnte. „TSG Maxdorf Ü160“ hatte sich das Quartett mit Johannes Schmitz, Wolfgang Köllner, Ralf Sutschek und Christof Groh selbst getauft – in Anspielung auf das Gesamtalter der vier Akteure.

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