Ludwigshafen 19. Straßentheaterfestival in Ludwigshafen
18 Theatergruppen, mehr als 100 Auftritte an drei Tagen: Das 19. Internationale Straßentheaterfestival verwandelt die Ludwigshafener Innenstadt Ende Juli wieder drei Tage und Abende lang in eine riesige Theaterbühne. Fast alle eingeladenen Gruppen sind erstmals beim Festival, und das Tanztheater spielt diesmal eine besondere Rolle.
„Wir sind nun das wichtigste Straßentheaterfestival in Deutschland“, freute sich gestern bei der Programmvorstellung Fabian Burstein, Kulturbüroleiter und Festivalkurator. Und die Ludwigshafener Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg nannte das Festival den „Publikumsliebling der Ludwigshafener“ und hob die Bedeutung der Veranstaltung, die keinen Eintritt kostet und keine Sprachprobleme bietet, für den „interkulturellen Dialog“ hervor. 200.000 Euro lässt sich die Stadt das Festival kosten, ein Viertel davon kommt von Sponsoren und vom Land. Neu ist die Rolle des Tanztheaters im Festivalprogramm. Gleich bei der Eröffnung, die traditionell am späten Donnerstagabend stattfindet, kann man die Antagon Theateraktion mit „Package“ erleben, einem Stück des japanischen Choreografen Shusaku Takeuchi. Uraufführung war schon 1995, Aufführungen fanden unter anderem auf dem Roten Platz in Moskau statt. Das Stück thematisiert den grauen Büroalltag mit Monotonie, Mobbing und Karrierekampf. Eine Auftragsarbeit für das Straßentheaterfestival ist die Tanzperformance „Vibes“ der Gruppe Re:Soulution. Das Stück von André Lasseur und Jonas Frey bewegt sich zwischen unterschiedlichen Tanzstilen, angetrieben von dem Perkussionisten Peter Hinz. Aufgeführt wird es auf den Treppenstufen zum Klüber-Platz.
Themeninseln vom Vorjahr beibehalten
Rund ums Wilhelm-Hack-Museum wird einer der zentralen Spielorte sein. Hier kann man Chris Böhm & Mark Pipper mit ihrer BMX-Radshow erleben und den britischen Freestyle-Fußballer Andrew Henderson, der als absoluter Star dieser Jugendkulturbewegung gilt und auch schon mal in Videoclips echte Fußballstars wie Neymar und Ronaldo doubelt. Die Themeninseln vom Vorjahr hat man beim Festival beibehalten. Auf dem Klüber-Platz lautet das Motto „Blockparty“, auf dem Theaterplatz wird eine „Airbase“ eingerichtet mit Akrobatik und Zirkusshows mit der spanischen Gruppe Circ Bover, dem Circus Unartiq oder den Trapezkünstlern von Omnivolant. Auf dem Ludwigsplatz mit seinen alten Bäumen entsteht ein „Großstadtdschungel“, in dem sich die Riesenflamingos der Compagnie Mac’htiern aus Frankreich, die Vogel-Strauß-Menschen des italienischen Teatro Pavana und ein Kraken-Orchester aufhalten.
Auch drum herum ist was los
Auf dem Rathausplatz steht eine feste Bühne, auf der auch die erwähnte Gruppe Antagon auftritt, aber auch drum herum ist was los. Hier ist das polnische KTO Theater unterwegs, das mit seiner Produktion „Peregrinus“ einen Blick in Zukunft wagt, und das Ensemble Cie Ici’Bas aus der Schweiz, das aus einem Stück Kunstrasen eine ganze Theaterwelt hervorzaubert. Zu den Spielorten des Festival gehören auch wieder die Fußgängerzone in der Bismarckstraße, der Karl-Kornmann-Platz am Haus und der Europaplatz, wo der Sandkünstler Borja Gonzáles nur mit Licht, Sand und Musik komplette Lebensgeschichten erzählt. Termine und Programm —Eröffnung am Donnerstag, 26. Juli, 21 Uhr, auf dem Rathausplatz. —Freitag und Samstag, 27. und 28. Juli, 15 bis 23 Uhr. Sonntag, 29. Juli, 11 bis 18 Uhr. —Programm im Netz: www.ludwigshafen.de
