Ludwigshafen 49 Tore in 13 Spielen

«FUSSGÖNHEIM.» Fußball-Verbandsligist ASV Fußgönheim hat mit einem 1:1 beim FC Speyer 09 aufhorchen lassen. Die aktuell gute Form will das Team am Samstag, 15 Uhr, gegen Aufsteiger TuS Rüssingen beweisen.

Beide Mannschaften sind in guter Verfassung. Während Rüssingen von den vergangenen sechs Partien nur eine verlor, sich auf Rang sechs verbesserte und nach dem FC Arminia die meisten Tore erzielt hat, holte der ASV aus den zurückliegenden drei Partien sieben Punkte. Dazu steht das Team zum ersten Mal in dieser Saison auf einem Platz, der sicher den Ligaverbleib bedeutet. „Wir sind in der Abwehr stabiler geworden, was wir in Speyer bewiesen haben“, sagt Trainer Jan Kamuf. Zur mangelnden Torgefahr gesellte sich zuletzt Pech. Wie der Coach berichtet, hat Fußgönheim in Speyer dreimal das Aluminium getroffen. Was in der Mannschaft steckt, zeigt der ASV in den Spielen gegen starke Teams. In Speyer und Waldalgesheim gab es jeweils eine Punkteteilung, Arminia Ludwigshafen und Bingen wurde zu Hause geschlagen. Rüssingen ist bisher schwer einzuschätzen. „Der TuS ist die am meisten unterschätzte Mannschaft. Die haben eine brutal starke Offensive“, sagt Kamuf. Der Übungsleiter hofft, wieder auf den zuletzt wegen einer Knöchelverletzung ausgefallenen Flügelstürmer Ronald Kesselring zurückgreifen zu können. Talha Demirhan ist zwar wieder im Lauftraining, hat aber seine Leistenzerrung noch nicht auskuriert. Der FC Arminia Ludwigshafen spielt am Samstag, 16.45 Uhr, beim SC Hauenstein. Jahrelang haben sich die beiden Teams in der Oberliga heiße Kämpfe geliefert, jetzt geht es eine Etage tiefer um Punkte. Die Arminia ist in Topform, was sie beim 6:1-Heimsieg gegen Alzey bewies. „Daran müssen wir anknüpfen“, fordert Trainer Maik Unfricht. 49 Tore in 13 Partien sprechen für eine enorme Offensivkraft. Einer der erheblich dazu beiträgt, ist Linksverteidiger David Braun, der vermutlich offensivste Außenverteidiger der Liga. „In der Jugend habe ich oft Linksaußen gespielt. Jetzt bin ich Verteidiger, kann aber mein Stürmerblut nicht verbergen“, sagt der 23 Jahre alte Braun. Das soll er auch nicht. „Auf dieser Seite spielen wir bewusst mit großem Risiko. Das hat sich ausgezahlt“, betont Unfricht. Deswegen gebe es auch keinen Vorwurf an Braun, wenn er mal an einem Gegentor beteiligt ist wie beim 0:1 gegen Alzey, als er von einem Ausflug nach vorne nicht rechtzeitig zurückkam. „Die Rolle liegt mir und derzeit habe ich viel Selbstvertrauen“, erklärt der ehemalige Fußgönheimer, der in der Akademie für Kommunikation in Mannheim eine Ausbildung absolviert. Brauns bisherige Bilanz ist stark. Drei Tore, etliche Vorlagen wie zuletzt zu Pantanos Treffer und fünf RHEINPFALZ-Bestnoten können sich sehen lassen. Der Ludwigshafener SC ist ein Phänomen. Punkte gab es in 13 Partien nur zehn, überzeugende Leistungen noch weniger. Trotzdem lässt sich das Team nicht hängen und bietet Engagement, Kampfgeist, Wille und Laufbereitschaft. Einstellungsmängel Fehlanzeige – in den meisten Spielen jedenfalls. Fußballerisch sind Abstriche zu machen. „Da stoßen wir an unsere Grenzen“, sagt Trainer Michael Drese. Am Samstag, 15.30 Uhr, geht es nach Alzey. Dazu gibt es auf manchen Positionen nicht genügend Alternativen. Etwa auf der „Sechs“, die zuletzt von Erik Rehhäußer bekleidet wurde. Der 30 Jahre alte Wirtschaftspädagoge ist nicht mehr der Erik Rehhäußer, der einst mit unwiderstehlichen Aktionen Tore vorbereitete oder selbst erzielte. Aus beruflichen Gründen kann er nicht immer trainieren und setzt deshalb weniger Akzente als früher. Gegen Kandel machte er ein gutes Spiel, war oft am Ball, stopfte Lücken und verhielt sich dank seiner Erfahrung taktisch geschickt. „Ich habe immer noch den Drang nach vorne. Aber im defensiven Mittelfeld kann ich das Spiel besser steuern. So können die Jüngeren offensiver spielen“, sagt Rehhäußer. So sieht es auch sein Trainer: „Erik ist kein klassischer ,Sechser’, aber er kann den Rhythmus vorgeben und muss nicht bei jedem Angriff mit nach vorne.“

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